Der frühere Formel-1-Pilot Marcus Ericsson (Chip Ganassi Racing) hat den erneuten Sieg bei den legendären 500 Meilen von Indianapolis in einem packenden Finale verpasst. Der Schwede musste sich am Sonntag in der letzten Runde Josef Newgarden (Team Penske) geschlagen geben. Für den Amerikaner, zweimaliger Meister der IndyCar-Serie, war es der erste Sieg bei den Indy 500. Im Vorjahr hatte Ericsson den Saisonhöhepunkt gewonnen.
Die 107. Auflage des Oval-Klassikers war vor allem in der Schlussphase turbulent, in den letzten 14 Runden musste das Rennen wegen Unfällen dreimal unterbrochen werden. Zunächst berührte der Schwede Felix Rosenqvist (Arrow McLaren) bei mehr als 300 km/h die Bande und verlor in der Folge die Kontrolle über sein Auto, das sich in hoher Geschwindigkeit über die Strecke drehte. Der Amerikaner Kyle Kirkwood (Andretti) konnte nicht mehr ausweichen, sein Bolide wurde herumgedreht und raste kopfüber über den Asphalt.
Kirkwood wurde aus dem Wrack geborgen und konnte die Unfallstelle verlassen, noch gefährlicher wurde es außerhalb der Strecke: Ein Reifen von Kirkwoods Auto hatte sich gelöst und schleuderte über die hohen Fangzäune. Er landete dort zwischen zwei der vollbesetzten Tribünen, ob dort Menschen in Gefahr gerieten, war zunächst unklar. Offenbar traf der Reifen ein parkendes Auto.
Nach Wiederaufnahme des Rennens lieferten sich Ericsson, Newgarden und der Mexikaner Pato O'Ward einen Dreikampf um die Führung. O'Ward flog dabei ab, dieser Crash verlief deutlich glimpflicher als der Unfall kurz zuvor. Sieben Runden vor Schluss musste das Rennen aber erneut unterbrochen werden - und zwei Runden vor Schluss nach einem Unfall im hinteren Feld schon wieder.
Noch eine fliegende Runde blieb anschließend, zwischen Ericsson und Newgarden wechselte die Führung, beide fuhren auf den langen Geraden Zick-Zack-Kurse, um dem Konkurrenten keinen Windschatten zu gewähren. Am Ende jubelte Newgarden.