Mit einer Enttäuschung endete das DTM-Comeback von BMW nach 20 Jahren Pause. Der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx war auf Platz sechs der beste Pilot der Münchner an diesem Sonntag. Die prominenten BMW-Neueinkäufe Bruno Spengler (Kanada) und Titelverteidiger Martin Tomczyk (Rosenheim) wurden Opfer der harten Gangart und mussten nach Kollisionen aufgeben.
Punkte holten dagegen die beiden ehemaligen Formel-1-Stars der DTM. Ralf Schumacher belegte trotz Durchfahrtstrafe den siebten Platz, sein schottischer Mercedes-Markenkollege David Coulthard wurde Achter.
"Das war das hohe C unseres neuen C-Coupes - und dieser Doppelsieg ist der beste Lohn, den alle bekommen konnten. Danke - das war allererste Sahne", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Für Paffett war es der 17. DTM-Sieg und schon der vierte auf dem Hockenheimring.
Marquardt: "DTM ist kein Ponyhof"
BMW musste noch etwas Lehrgeld zahlen, dennoch wollte Jens Marquardt die Schuld nicht bei den anderen suchen. "Die DTM ist kein Ponyhof, das wussten wir vorher", sagte der BMW-Motorsportdirektor. Mit der Performance des BMW M3 vor allem im Qualifying sei er zufrieden gewesen, ergänzte Marquardt.
Unter dem Jubel der Fans drehte Rekordweltmeister Michael Schumacher vor dem Start einige Demo-Runden im Formel-1-Auto von Mercedes. Schon am Samstag hatte sein Teamkollege Nico Rosberg einen historischen Silberpfeil um die Strecke chauffiert.
Dann aber wurde es für die DTM-Piloten ernst. Ekström behauptete beim Start die Pole Position vor Green. Als sich Ekström verbremste, nutzte Green die Chance und setzte sich an die Spitze. Noch vor der Halbzeit übernahm sein Teamkollege Paffett nach einem packenden Rad-an-Rad-Duell die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.
Für Vize-Meister Bruno Spengler war das erste Rennen für seinen neuen Arbeitgeber BMW schon nach drei Runden beendet. Nach einer von Ralf Schumacher verschuldeten Kollision flog die Motorhaube am Auto des Kanadiers in hohem Bogen durch die Luft. Spengler fuhr zwar an die Box zurück, doch der Schaden war nicht mehr zu beheben.
Spengler über Schumacher: "Dummer Idiot"
Entsprechend sauer war Spengler auf Schumacher. "Ralf hat 50 Meter zu spät gebremst, so ein dummer Idiot. Von einem ehemaligen Formel-1-Fahrer hätte ich eigentlich etwas Schlaueres erwartet", sagte der sonst so nette Kanadier sichtlich aufgebracht.
Nur drei Runden später der nächste Schock für BMW: Nach Spengler musste auch Tomczyk aufgeben. "Ich habe überall einen Stoß bekommen. Das Auto war nicht mehr fahrbar. Vielleicht war jeder ein bisschen übermotiviert", sagte der amtierende Meister, den BMW von Audi abgeworben hatte.
Auch der zweimalige Meister Timo Scheider sah die Zielflagge nicht und musste nach einigen Rempeleien seinen beschädigten Audi in der Garage abstellen. "So macht das keinen Spaß. Einige meinen, sie müssten hier wohl Auto-Scooter fahren", sagte Scheider erbost.
DTM-Saison 2012: Die Termine