Der 25-jährige Mortara lag nach 47 Runden am Sonntag vor Martin Tomczyk. Für den Titelverteidiger, der das Rennen in Spielberg 2011 noch für Audi gewonnen hatte, war es das bislang beste Ergebnis seit seinem Wechsel zu BMW. Dritter und bester Mercedes-Pilot war Gary Paffett, der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung damit ausbaute. Der Brite führt nun mit schon 36 Punkten Vorsprung vor dem neuen Zweiten Mattias Ekström (Schweden), der im Audi den vierten Rang belegte
Mortara: "Fantastisches Wochenende"
"Das war ein fantastisches Wochenende. Erst die Pole Position und jetzt der Sieg - das ist ein schöner Moment", sagte Mortara. Auch Tomczyk fühlte sich als Gewinner: "Danke ans Team, der zweite Boxenstopp war perfekt." Paffett war mit dem Ergebnis ebenfalls zufrieden, böse Worte gab es aber dennoch für ein Manöver von Mortara. "Er hat nach links und rechts gezogen. Ich musste aufs Gras, das war nicht in Ordnung", sagte der Brite.
Pech hatte der Kandier Bruno Spengler. Bei einer Kollision war der BMW M3 des 28-Jährigen bereits früh beschädigt worden. Spengler versuchte, irgendwie über die Runden zu kommen, doch schließlich musste er doch aufgeben. "Es ging nicht mehr, es hat mit diesem Auto keinen Sinn mehr gemacht", sagte Spengler, der dadurch in der Meisterschaft vom zweiten auf den vierten Rang zurückfiel.
Unter keinem glücklichen Stern stand der Ausflug in die Steiermark für die beiden früheren Formel-1-Stars von Mercedes. Ralf Schumacher landete nur auf dem elften Platz, für David Coulthard war das Rennen nach einem technischen Defekt vorzeitig beendet. "Irgendetwas mit der Bremsbalance hat nicht gestimmt", sagte der Schotte.
Überraschungsmann Mortara behielt beim Start die Nase vorn. Der Italiener war am Samstag im Qualifying zur ersten Pole Position in der DTM gerast. Dahinter lag zunächst Paffett auf Rang zwei vor Titelverteidiger Tomczyk.
Scheiders Entgleisung: "Wichser und Arschloch"
Ganz vorne lief alles in geordneten Bahnen ab. Dafür ging es im Mittelfeld hoch her. Ein Rempler des Brasilianers Augusto Farfus brachte Audi-Pilot Timo Scheider auf die Palme. Der zweimalige Meister beschimpfte den BMW-Fahrer über Funk auf übelste Weise.
"Alter Wichser. Das Arschloch gehört in die Box", sagte Scheider. Ob es für eine derart deftige Ausdrucksweise auch Strafen gibt, steht allerdings nicht im Reglement. Trotz seines unfreiwilligen Ausflugs ins Kiesbett, belegte Scheider nach einer Aufholjagd noch den sechsten Platz.
Richtig spannend wurde es nach den zweiten Boxenstopps. Mortara musste schon "Kampflinie" fahren, um Paffett hinter sich zu halten. Zwischen die Beiden schob sich allerdings Tomczyk nach seinem zweiten Stopp. Audi, vor BMW und Mercedes - für die Zuschauer wurde die Schlussphase zu einem packenden Dreikampf. Doch an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr.
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