Greens Landsmann Gary Paffett, der im Regenchaos zu Beginn des Rennens weit zurückgefallen war, wurde nach ebenfalls toller Aufholjagd im Mercedes noch Vierter und führt die Gesamtwertung zur Saison-Halbzeit weiter souverän an. Bester Audi-Pilot vor 55.000 Zuschauern war Mike Rockenfeller auf Rang sechs.
"Was für ein wahnsinniger Thriller-Sieg in der allerletzten Runde. Das war nichts für schwache Nerven", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, den es in der Schlussphase am Kommandostand an der Boxenmauer nicht mehr auf dem Sitz hielt. Dagegen stand seinem BMW-Kollegen Jens Marquardt die Enttäuschung über einen verpassten Doppelerfolg ins Gesicht geschrieben. "Das war ein Wechselbad der Gefühle. Wir wussten, dass es knapp wird. Dass Green noch gewonnen hat, ist schade", sagte der Motorsportdirektor der Münchner.
Im DTM-Klassement führt Paffett mit 95 Punkten vor Green (69), Spengler (58) und Tomczyk (54). Die DTM legt nun eine siebenwöchige Sommerpause ein. Der nächste Meisterschaftslauf findet am 19. August auf dem Nürburgring statt. Davor steht das Show-Rennen im Münchner Olympiastadion am 14./15. Juli auf dem Programm.
Schumacher wird zum Pechvogel
Zum Pechvogel am Norisring wurde Ralf Schumacher. Der frühere Formel-1-Pilot, der am Samstag seinen 37. Geburtstag gefeiert hatte, musste kurz nach der Hälfte des Rennens mit technischen Problemen aufgeben.
"Das ist schade, heute wäre einiges möglich gewesen", sagte Schumacher, der zwischenzeitlich sogar geführt hatte. So aber wartet der Mercedes-Star auch im fünften Jahr in der DTM immer noch auf den ersten Sieg. Eine Erklärung für sein Pech hatte Schumacher nicht: "Ich nehme an, irgendetwas mit der Elektrik war nicht okay."
Rechtzeitig vor dem Start hatte der große Regen aufgehört, doch die Strecke war noch immer sehr nass. Viele Fahrer bekamen auf dem rutschigen Asphalt die erste Kurve nicht, darunter auch Paffett. Den Briten traf allerdings keine Schuld. BMW-Pilot Augusto Farfus hatte eine Massenkollision ausgelöst.
Herzschlagfinale mit Happy End
Einer der Leidtragenden war Audi-Pilot Mattias Ekström, für den das Rennen bereits in der ersten Kurve beendet war. Der Schwede war stocksauer auf Farfus: "Es gibt einige Amateure die meinen, dass sie ein Rennen in der ersten Kurve gewinnen können." Die Rennleitung schickte sofort das Safety Car auf die Strecke. Danach lief alles in geordneten Bahnen - bis Green für ein Herzschlagfinale mit einem Happy End für Mercedes sorgte.