Dank einer hochkonzentrierten Vorstellung feierte der 29-Jährige aus Neuwied den zweiten DTM-Erfolg seiner Karriere, mehr als zwei Jahre lag der erste bereits zurück. "Ich bin überglücklich", sagte Rockenfeller, der von der Pole Position gestartet war, "das war ein sehr schönes Rennen, ich konnte es von Beginn an gut kontrollieren."
Für BMW endete zugleich eine Siegesserie, die saisonübergreifend seit vier Rennen angehalten hatte, dennoch sah man zufriedene Gesichter bei den Bayern: Titelverteidiger Bruno Spengler meldete sich mit Platz zwei im Kampf um die Meisterschaft zurück. "Ich bin sehr zufrieden, der zweite Platz, das sind sehr gute Punkte", sagte der Kanadier.
Zudem distanzierte er in der Gesamtwertung unverhofft seinen größten Konkurrenten aus der Vorsaison. Vizemeister Gary Paffett (Großbritannien) kam im Mercedes zwar als Dritter ins Ziel, wurde aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung während einer Gelbphase jedoch auf den sechsten Platz zurückgestuft. Markenkollege Robert Wickens (Kanada) erbte den Podiumsplatz.
Der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock (Wersau) musste in seinem BMW wie schon zum Auftakt in Hockenheim einige Rückschläge hinnehmen und sich mit dem 13. Platz begnügen. Routinier Mattias Ekström (Schweden) wurde als zweitbester Audi-Pilot Siebter, der zweimalige Champion Timo Scheider (Braubach/Audi) fuhr auf den neunten Platz.
Rockenfeller übernimmt Führung in Gesamtwertung
In der Gesamtwertung setzte sich Rockenfeller mit 29 Punkten an die Spitze vor Spengler (28) und Augusto Farfus (Brasilien/25). Der Auftaktsieger lag im BMW zwischenzeitlich erneut auf Podiumskurs, musste seinen Boliden aber in der zweiten Rennhälfte aufgrund von technischen Problemen abstellen.
Beim Start auf der mit 1,929 km kürzesten Strecke im DTM-Kalender war das Spitzenduo Rockenfeller und Farfus sehr gut weggekommen, und ließ die Verfolger zunächst klar hinter sich.
Rockenfeller, der gleich im Anschluss an das Rennen in Brands Hatch beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erneut für Audi ins Lenkrad griff, behauptete auch nach dem ersten Boxenstopp seine Führung. Spengler hatte sich gleich nach dem Start auf den dritten Platz vorgeschoben und profitierte bald vom vorzeitigen Aus für Farfus.
Der Brasilianer meldete Probleme und ließ seinen Boliden an der Start- und Zielgeraden ausrollen. "Er konnte plötzlich nicht mehr hochschalten, die Elektrik hat dann komplett gestreikt", sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Unglückliches Rennen für Glock
Auch für Markenkollege Glock lief das Rennen höchst unglücklich. Nach sechs Runden geriet er im Duell mit Mercedes-Pilot Roberto Merhi (Spanien) von der Strecke.
Es war ein hartes Manöver des Spaniers und Glock zürnte vor den ARD-Kameras. "Der hat Tomaten auf den Augen, ich denke der müsste ein bisschen in die Fahrschule gehen. Ich hoffe, der Junge wird dafür noch ordentlich bestraft", sagte Glock, der nach einem Drittel der Renndistanz zudem wichtige Zeit aufgrund eines technischen Fehlers in der Box verlor.
Die Aufholjagd von Vizemeister Paffett von Rang elf bis auf den dritten Platz glückte auch dank einer starken Boxenstopp-Strategie, nach der Zieldurchfahrt kam jedoch die Enttäuschung für den Meister von 2005: Wegen der zu hohen Geschwindigkeit wurde gegen den Briten eine Fünf-Sekunden-Strafe verhängt, die ihn im Klassement drei Plätze kostete.
Das Ergebnis im Überblick