Ekström siegt vor Wittmann

SID
Mattias Ekström fährt zu seinem ersten Sieg der Saison
© getty

Der zweimalige Champion Mattias Ekström hat den neunten und vorletzten DTM-Lauf in Zandvoort/Niederlande gewonnen und die 13 Monate andauernde Audi-Durststrecke beendet.

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Bei Audi jubelten sie wie nach dem Titelgewinn. Zu gewaltig war der Druck, zu groß die Erleichterung nach dem ersten Rennsieg in der DTM seit August 2013. "Das Pech der letzten 13, 14 Monate hat sich heute gedreht. Es hat einfach nur Spaß gemacht, hinter dem Lenkrad zu sitzen", sagte ein sichtlich erleichterter Mattias Ekström nach seinem Sieg in Zandvoort in der ARD.

Über die gesamte Saison überzeugten die Ingolstädter in Qualifying und Rennen in der Breite - die Siege holten sich jedoch stets die anderen. "Es nervt allmählich", hatte Audis DTM-Leiter Dieter Gass beim vorangegangenen Rennen auf dem Lausitzring noch geraunzt. Nun machte sich auch bei ihm Erleichterung breit: "Natürlich sind wir froh, dass wir endlich den ersten Saisonsieg geschafft haben. Wir hatten in diesem Jahr schon so oft die Möglichkeit, aber immer ist etwas dazwischengekommen."

Dazwischengekommen ist Audi meist BMW, vor allem in Person von Marco Wittmann. Der bereits als Meister feststehende Franke schnupperte auch in Zandvoort an seinem fünften Saisonsieg. Wenngleich er am Ende Ekström auf den weichen Reifen nicht halten konnte, unterstrich der 24-Jährige mit Platz zwei seine außergewöhnliche Konstanz.

Wittmann verpokert sich

Wittmann wurde dabei sogar noch ein Opfer der Bedingungen. Die für ein Rennen bei trockenen Bedingungen ungewöhnlich hohe Zahl von vier Safety-Car-Phasen zerstörte seine Strategie - und verhalf zugleich Ekström zum strahlenden Sieg.

Der hatte gepokert und war im Gegensatz zu den anderen Piloten der aus Spitzengruppe auf dem härteren Reifen ins Rennen gestartet. Weil die Abstände aufgrund der Safety-Car-Phasen nach den kapitalen Unfällen von Adrien Tambay (Audi/Runde vier), Augusto Farfus (BMW/18), Nico Müller (Audi/25) und Gary Paffett (Mercedes/34) eng blieben, konnte Ekström in der Schlussphase beinahe spielerisch Plätze gutmachen.

Dabei wäre bei einem gewöhnlichen Rennverlauf eigentlich ein anderer als Audi-"Erlöser" prädestiniert gewesen: Der von der Pole Position gestartete Vorjahres-Meister Mike Rockenfeller (Neuwied/Audi) lag trotz des verlorenen Starts gegen Wittmann aussichtsreich im Rennen, konnte diesen in Runde 17 wieder überholen. Zudem hatte er seine weichen Reifen lange geschont und schien diesen Vorteil ausspielen zu können.

Safety-Car-Phase zerstört Rockefellers Hoffnung

Einen Strich durch die Rechnung machte ihm ausgerechnet der Crash seines Markenkollegen Müller. Der hatte nach einer Berührung mit Mercedes-Pilot Christian Vietoris einen Haufen Schutt auf der Strecke hinterlassen und das Safety Car zum dritten Mal auf den Kurs gerufen. Rockenfellers Rennen war zerstört, der Sturz von Platz eins ans Ende des Feldes nach dem Pflichtboxenstopp das bittere Resultat.

"Mein Rennen war gelaufen. Es ist extrem frustrierend, dass das Reglement so ist", sagte ein frustrierter Rockenfeller. "Rocky wäre heute nur schwer zu schlagen gewesen", räumte denn auch Gass ein. Zu seinem Glück hatte er einen anderen "Erlöser".

Beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring (19. Oktober) hat Ekström (81) nun die besten Chancen auf Platz zwei in der Fahrerwertung gegenüber Christian Vietoris (Gönnersdorf/69), der als bester "Stern-Fahrer" Fünfter wurde, und Audi-Pilot Edoardo Mortara (Italien/68). Rockenfeller (54) kann selbst dieses kleine Ziel nach der Nullnummer von Zandvoort nicht mehr erreichen.

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