Routinier Mattias Ekström (Schweden) hat durch seinen Sieg beim zehnten Saisonlauf der DTM die Gesamtführung übernommen und damit Youngster Pascal Wehrlein (Worndorf) gleich wieder vom Thron gestoßen. Der zweimalige Champion Ekström (Audi) verwies am Sonntag im österreichischen Spielberg Gary Paffett (England/Mercedes) und Edoardo Mortara (Italien/Audi) auf die Plätze.
Formel-1-Ersatzfahrer Wehrlein (Mercedes) leistete sich bei starkem Regen viele Ausritte, nach einem umstrittenen Crash mit Audi-Konkurrent Timo Scheider (Braubach) schied er letztlich kurz vor Schluss aus. Scheiders Box hatte dem Deutschen kurz zuvor offenbar per Funk die Anweisung "Timo, schieb ihn raus" durchgegeben.
"Wenn es den Funkspruch wirklich gab, dann sollte der Verantwortliche nie wieder an eine Rennstrecke kommen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in der ARD: "Den Meisterschaftsführenden rauszuschieben ist absolut unter jeder Würde, das gehört sich nicht in dieser Serie."
Ullrich rechtfertigt Ausbruch
Audi-Motorsportdirektor Wolfgang Ullrich nahm die Schuld zunächst auf sich und rechtfertigte den Ausbruch mit der Rennsituation, in der Scheider seiner Meinung nach von den Konkurrenten blockiert worden war. "Das war von mir eine spontane Reaktion, ich habe mich sehr geärgert und diesen Satz gerufen", sagte Ullrich in der ARD: "Eigentlich spricht der Fahrzeugingenieur mit den Fahrern. Aber es kann sein, dass der Funk in der Situation auf war."
Noch im Sprintrennen am Samstag war Wehrlein durch einen zweiten Platz erstmals in seiner Karriere an die Spitze des Klassements geklettert, er hatte sich nur Sprint-Sieger Mortara geschlagen geben müssen. Ekström liegt nun mit 111 Zählern an der Spitze des Klassements, Mortara folgt mit 98 Punkten. Wehrlein liegt mit 94 Zählern noch in Schlagdistanz. Das elfte und zwölfte Saisonrennen steigt am letzten Augustwochenende vor den Toren Moskaus.