Am Sonntag brillierte der schwedische Audi-Pilot beim zwölften DTM-Lauf in Wolokolamsk vor den Toren Moskaus mit einem routiniert herausgefahrenen dritten Platz.
Damit holte sich Ekström am ersten Rennwochenende nach der "Funkaffäre" von Spielberg beim Sieg von Markenkollege Mike Rockenfeller (Neuwied) vor Bruno Spengler (Kanada/BMW) die Meisterschaftsführung von Samstagssieger Pascal Wehrlein zurück, der nicht über Platz zehn hinauskam.
"Ich hatte am Samstag einen Weckruf. Manchmal ist ein bisschen Geduld besser, das hat sich heute ausgezahlt", sagte ein geläuterter Ekström der ARD. Vergessen der Streit mit Glock, in dem die Giftpfeile zwischen den Oldies hin und her flogen und Glock sich bei Twitter gar zur Beschimpfung "Idiot" hinreißen ließ.
Ekström zieht an Wehrlein vorbei
"Mit drei Plätzen weiter vorne in der Startaufstellung hätte ich um den Sieg gekämpft", fügte Ekström ein wenig scherzhaft hinzu. Doch auch mit der Rückversetzung von Startplatz zwei auf fünf setzte sich der 37-Jährige nach zwei Dritteln der Saison mit 126 Punkten wieder vor den 17 Jahre jüngeren Wehrlein (120). Der räumte geknickt ein, dass man nach "dem misslungenen Qualifying" und Startplatz elf "nicht so viel erwarten" konnte.
Im Schatten der beiden Titelfavoriten, denen allerdings auch noch die Audi-Piloten Edoardo Mortara (Italien/110) und Jamie Green (Großbritannien/103) gefährlich werden können, machte der seit zwei Jahren sieglose Mike Rockenfeller den Sonntag zu seinem Tag. Von der Pole-Positon gestartet, entging der Champion von 2013 den harten Duellen im Mittelfeld, denen vor allem Wehrlein zum Opfer fiel.
"Die perfekte Antwort"
Pikant: Rockenfeller startet für das Phoenix Team, das im Zuge der Funkaffäre in der vergangenen Woche hart sanktioniert wurde. Unter anderem wurde Rockenfellers Teamkollege Timo Scheider (Braubach) für die Rennen in Russland gesperrt, nachdem er auf Funkbefehl von Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich die Mercedes-Boliden von Robert Wickens (Kanada) und Wehrlein von der Strecke befördert hatte. Ullrich wurde für den Rest der Saison gesperrt, Audi mit Puntkabzügen und der DTM-Rekordstrafe von 200.000 Euro belegt.
"Spielberg war hart. Ich habe versucht, mich davon frei zu machen", sagte Rockenfeller: "Für das Team war es natürlich die perfekte Antwort." Auch im Rest des Feldes ist der Funkskandal abgehakt. Selbst Wehrlein, der durch Scheiders Attacke vor vier Wochen um acht Punkte und damit die Führung in der Meisterschaft gebracht wurde, blickte bereits voraus: "Ich habe es mir nicht gewünscht, die Punkte am grünen Tisch zurückzubekommen. Ich will sie mir auf der Strecke zurückholen."
Die nächsten beiden Chancen hierzu bieten sich am 12. und 13. September in Oschersleben (Sachsen-Anhalt).
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