Neue Regeln sorgen für Zündstoff

SID
Die Wagen von BMW dürfen siebeneinhalb Kilo weniger als die der Konkurrenz wiegen
© getty

Neue Regeln - alte Probleme? Noch bevor die Tourenwagen aus den Häusern Audi, BMW und Mercedes ab diesem Wochenende in Hockenheim wieder um Punkte fahren, sorgen die neuen Regularien vor dem Auftakt der 30. DTM-Saison für Diskussionen.

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Dort steht geschrieben: BMW darf fünf Zentimeter breitere Spoiler verbauen und siebeneinhalb Kilo weniger als die Konkurrenz wiegen - faktisch sind die Münchner also im Vorteil. Die Frage ist, ob dieser Weg die DTM aus ihrem Nischendasein wieder in den Fokus der Öffentlichkeit führt, und ob die Serie dabei glaubwürdig bleibt.

"Wir wollen umkämpfte Rennen haben, letztlich ist es dann ja egal, wie diese zustande kommen", sagte BMW-Pilot Timo Glock dem SID: "Wir bei BMW haben einen gewissen Rückstand, aber das wird sich ausgleichen. Das ist das Ziel."

Und auch Mercedes-Fahrer Maximilian Götz betonte im SID-Gespräch: "Im Endeffekt kommt es uns allen zugute, denn letztlich sollen alle 24 Piloten die gleichen Voraussetzungen haben. Das bringt die ganze DTM nach vorne, denn die Fans wollen spannenden und ausgeglichenen Motorsport sehen."

"Das eine oder andere Rennen mehr würde sicher helfen"

Die beiden sprechen damit das aus, was alle Beteiligten seit Bekanntgabe des Regelwerks am 8. April immer wieder betonten. Die Anpassungen seien "im Sinne der DTM" und im "gemeinsamen Dialog" erfolgt. Denn gäbe es den neuen Paragrafen nicht, hätte der technisch unterlegene und langsamere BMW M4 wohl immer nur das Nachsehen. Die drohende Folge wären langweilige und vorhersehbare Rennen, und das soll im Schaufenster DTM mit allen Mitteln verhindert werden.

Nach dem Funk-Skandal im vergangenen Jahr und der langen Winterpause (letztes Rennen im Oktober) soll nun der Sport im Vordergrund stehen und die leicht eingerostete Rennserie wieder populärer machen.

"Ein Problem ist, dass die DTM im Winter fast gar nicht stattfindet und aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet. Das eine oder andere Rennen mehr würde sicher helfen", sagt Timo Glock: "Es wäre schön, wenn wir mehr testen dürften und mehr Zeit hätten. Das ist aber aus verschiedenen Gründen nicht möglich, und das finde ich persönlich schade."

Keine klaren Favoriten

24 Piloten fahren ab Samstag in 18 Rennen an neun Wochenenden um die Nachfolge von Vorjahreschampion Pascal Wehrlein, der den Aufstieg in die Formel 1 geschafft hat.

Ein klarer Favorit ist nicht dabei, auch wenn die erfahrenen Audi-Piloten Jamie Green und Mattias Ekström immer für Siege gut sind. Auch der frühere Formel-1-Pilot Glock kann vorne mitfahren - zumal er im BMW von den neuen Regularien profitiert.

Doch auch die offiziellen Tests im April gaben wenig Auskunft über die tatsächliche Leistungsstärke der verschiedenen Hersteller. Erst im Qualifying am Samstag (13.50 Uhr) werden die Karten auf den Tisch gelegt.

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