AZwei Wochen nach der bitteren Enttäuschung und der Disqualifikation von Hockenheim hat der ehemalige Formel-1-Pilot aus Wersau auf dem Red Bull Ring in Spielberg die passende Antwort geliefert und den dritten Sieg in seiner DTM-Karriere gefeiert.
"Der Pokal hier ist eine Entschädigung für meine Frau zu Hause. Eigentlich wollte ich ihr ja schon den aus Hockenheim zum Muttertag schenken", sagte der überglückliche Glock in der ARD: "Wir haben das ganze Wochenende schon alles richtig gemacht, die Strecke liegt uns einfach."
Beim Saisonstart vor zwei Wochen in Hockenheim war Glock als Zweiter aufs Podium gefahren, anschließend wurde er jedoch aufgrund eines Verstoßes gegen das technische Reglement (Position des Heckdeckels) disqualifiziert. "Regeln sind Regeln, aber wir werden zurückkommen", hatte Glock zu dem Vorfall gesagt - und seinen Worten in Österreich Taten folgen lassen.
"Ganz klarer Titelkandidat"
Der 34-Jährige, der von Platz drei ins Rennen gestartet war, dominierte den vierten Saisonlauf und gewann souverän vor Mattias Ekström (Schweden) und Jamie Green (Großbritannien/beide Audi). "Für mich ist er ein ganz klarer Titelkandidat. Er fährt konstant gut und schnell", sagte ARD-Experte Norbert Haug über Glock, der BMW damit ein perfektes Wochenende bescherte. Bereits am Samstag hatte Marco Wittmann (Markt Erlbach) den ersten Saisonsieg für die Münchner geholt.
Auch am Sonntag waren die im Regelwerk bevorteilten Münchner (geringeres Grundgewicht und breiterer Spoiler) nicht zu schlagen - trotz der nach dem Qualifying verteilten Zusatzgewichte. Gleich sechs BMW landeten in den Top Ten, einzig Martin Tomczyk (Rosenheim/19.) und Antonio Felix da Costa (Portugal/21.) fuhren nicht in die Punkte.
Für die am Hockenheimring noch so starken Mercedes endete das Wochenende in Spielberg dagegen mit einer weiteren Enttäuschung. Mit Platz zwölf sorgte Daniel Juncadella (Spanien) noch für das beste Resultat. "Das war gar nichts hier, und ich glaube auch nicht, dass es im Rennen besser wird", hatte Haug bereits vor dem Start gesagt.
"Pappnasen und Clowns"
Derlei Probleme hatten Glock und Co. nicht - im Gegenteil. Mit einem geschickten Manöver übernahm er die Führung von Pole-Setter Green und fuhr rasch eine kleine Lücke heraus. Auch vom Safety Car, das nach dem Unfall des Schweizers Nico Müller (Audi) für einige Runden auf die Strecke kam, ließ sich er sich nicht beirren.
Einen starken Eindruck hinterließ auch Ekström, der sich von Platz elf startend bis auf den zweiten Platz arbeitete. Im Vorfeld des Rennens hatte der Schwede massive Kritik an seinen DTM-Konkurrenten geäußert und dabei insbesondere den BMW-Piloten Antonio Felix da Costa (Portugal) und Maximilian Götz (Uffenheim/Mercedes) ins Visier genommen. Die beiden seien "Pappnasen und Clowns", sagte Ekström und legte nach: "Sie haben nicht das Level für die DTM."