Tragische Figur auf dem Hungaroring vor den Toren Budapests war der Italiener Edoardo Mortara, Wittmanns ärgster Verfolger. Der Audi-Pilot kam beim Start nicht gut weg, drängte Wittmann ins Gras und verursachte einen Crash zwischen seinem Markenkollegen Jamie Green (Großbritannien) und Wittmann.
Trotz des Sieges von Mattias Ekström (Schweden) war es ein gebrauchter Tag für Audi.
"Ich hatte einen sehr guten Start. Er (Mortara, d. Red.) zieht rüber und drückt mich weiter ins Gras. Wenn er einen Fehler macht, muss er mich nicht auf die Wiese drücken. Das ist Gott sei Dank glimpflich für alle ausgegangen. Ich fand's ein bisschen schade", sagte Wittmann nach dem Rennen. "Mir tut's irgendwie leid für Edo. Ich wäre gerne ein anderes Rennen gefahren."
Wittmann fuhr trotz Schäden weiter
Der von Mortara verschuldete Kontakt führte nicht nur zu Beschädigungen an Wittmanns Wagen, sondern am eigenen Boliden - der Audi musste vorzeitig an die Box.
Fortan fuhr er als Letzter einsam hinterher, drei Runden vor Schluss stellte er den Wagen ab. "Ich wurde zusammengedrückt, war im Sandwich zwischen Wittmann und Green. Ich hatte einen schlechten Start. Aber das ist ein Rennunfall, sowas passiert. Für die Meisterschaft ist das ganz enttäuschend", sagte Mortara, der Verlierer des Tages.
Der 26-jährige Wittmann fuhr trotz der Schäden an seinem Auto weiter, abgeschirmt von zwischenzeitlich fünf BMW hinter ihm. Der Wagen des Gesamtdritten Green war defekt, er konnte nicht mehr weiterfahren und verlor jegliche Chancen auf den Gesamtsieg.
Audi-Dominanz am Samstag
Hätte Mortara an seine Galavorstellung vom Vortag angeknüpft, wäre der Titelkampf vor den letzten beiden Rennen nochmal spannend geworden.
Am Samstag war die Dominanz der Audi erdrückend gewesen, die acht Fahrer hatten im Qualifying die Ränge eins bis acht belegt. Mortara gewann ungefährdet, auch weil er im Rennen von seinen Markenkollegen erfolgreich abgeschirmt wurde.
Nur mit einem starken Start - Wittmann machte drei Ränge gut - betrieb der 26-Jährige Schadensbegrenzung und wurde schließlich Siebter.
Daniel Juncadella bester Mercedes
Auch dank der Zusatzgewichte, die die Ingolstädter aufladen mussten, brach der Champion von 2014 am Sonntag Audis Übermacht und wurde im Qualifying Dritter.
Bester Mercedes war der Daniel Juncadella, der Spanier holte in seiner vierten DTM-Saison seinen ersten Podestplatz.
Die Entscheidung fällt in drei Wochen beim traditionellen Saisonfinale in Hockenheim (15./16. Oktober). Der Gesamtsieg dürfte Wittmann nach diesem Rennen nicht mehr zu nehmen sein.