Beide waren aus dem hinteren Mittelfeld ins Rennen gegangen. "Ich bin richtig glücklich, das hätten wir nie erwartet", sagte Glock, der in Ungarn vor neun Jahren sein erstes Podium in der Formel 1 eingefahren hatte: "Für mich fühlt sich das hier an, als würde ich nach Hause kommen. Für mich läuft es hier eigentlich immer."
Di Resta und Glock waren von den Plätzen 13 und 14 gestartet. Dritter wurde am Ende der Kanadier Bruno Spengler im BMW - beim Start nur auf Position 17.
Zur großen Enttäuschung wurde das fünfte Saisonrennen indes für die Titelkandidaten: Der Meisterschaftszweite Jamie Green, von Rang zwei gestartet, erreichte als Siebter das Ziel. Am späten Abend allerdings wurde der Brite wegen eines irregulären Bauteils an seinem Audi disqualifiziert.
Jamie Green legt Berufung ein
Greens Team Rosberg legte Berufung ein, das Urteil des Berufungsgerichts wird nach Angaben eines Sprechers des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) "voraussichtlich erst in einigen Wochen erfolgen". Solange bleibt das Ergebnis von Budapest, inklusive der sechs aberkannten Punkte von Green, vorläufig. Gesamtspitzenreiter Lucas Auer (Österreich) im Mercedes blieb nach einem unglücklichen Rennen als 13. ohne Zähler.
Vor allem Audi hatte sich vor dem Rennen viel mehr erwartet. Die Ingolstädter waren von den ersten fünf Startplätzen ins Rennen gegangen, hatten dann aber Pech mit einer frühen Safety-Car-Phase, die einzig di Resta, Glock und Spengler in die Karten spielte. In der Gesamtwertung liegt weiter Auer (69) vor Green (55), Dritter ist Ex-Meister Mike Rockenfeller (Neuwied/53), der als bester Audi-Mann den vierten Rang belegte.
Neuling René Rast (Minden) hatte am Vormittag überraschend seine erste Pole Position in der DTM eingefahren und war damit zunächst Favorit auf den Sieg vor den Toren Budapests. Er verteidigte seine Führung auf den ersten Kilometern knapp, dahinter beharkten sich die Routiniers: Mattias Ekström (Schweden/Audi) nutzte seine Chance in diesem Dreikampf und ging an Green vorbei.
Crash sorgt für die Vorentscheidung
Einige Runden später kam es zu einem Crash im Mittelfeld, und dieser sollte entscheidend für den Rennausgang werden: Nur di Resta, Glock und Spengler hatten schon vor der folgenden Safety-Car-Phase ihren Boxenstopp absolviert. "Als dann das Safety Car rausfuhr, war uns klar, dass wir um das Podium fahren würden", sagte Glock später.
Denn der Rest des Feldes hatte nun einen großen Nachteil - und wurde bei den eigenen Reifenwechseln vom Trio geschluckt. Auch für Auer hatte jene Safety-Car-Phase noch aus einem anderen Grund schwerwiegende Folgen: Im Durcheinander nach dem Restart kollidierte der Österreicher unglücklich mit BMW-Mann Augusto Farfus (Brasilien) und fiel zwischenzeitlich sogar ans Ende des Feldes zurück. "Das war sehr schade für Lucas, er wurde da quasi unschuldig entsorgt", sagte Mercedes-DTM-Leiter Ulrich Fritz.
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