Die Ehrenrunde von Valentino Rossi wollte kein Ende nehmen. Von den Tribünen waren die Tifosi auf die Strecke gestürmt, um den Motorrad-Superstar für den dritten Sieg bei seinem Heimrennen in Misano zu feiern. Mehr als ein Jahr nach seinem bislang letzten Triumph holte der Italiener den 107. Grand-Prix-Erfolg seiner Karriere. Es war einer der schönsten.
"Ich wusste, dass das mein Tag ist und die Yamaha funktioniert. Es lief perfekt", sagte der neunmalige Weltmeister bei "Sport1". Rossi setzte sich beim Großen Preis von San Marino nach einer hochkonzentrierten Vorstellung vor seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo sowie Dani Pedrosa (Honda/beide Spanien) durch und sorgte auf den Rängen für ein gelbes Fahnenmeer. Die Farbe des "Dottore" war an diesem Sonntag Trumpf.
Marquez stürzt und landet auf dem 14. Platz
Weltmeister Marc Marquez (Spanien) musste sich nach einem Sturz ausnahmsweise mit Platz 15 begnügen. Sein Honda-Markenkollege Stefan Bradl kam ebenfalls zu Fall, konnte aber nicht weiterfahren. Für den 24-Jährigen war es bereits der vierte Ausfall des Jahres.
"Es ist leider wieder dumm gelaufen. Ich habe schnell aufgeholt, dann ist mir in einer Linkskurve das Vorderrad weggeschmiert", sagte Bradl bei "Sport1": "Wir müssen in Aragon wieder angreifen."
Kampf bis zum Schluss
Rossi, dessen Heimatstadt Tavullia keine 15 Kilometer vom Kurs entfernt liegt, zog frühzeitig an Pole-Setter Lorenzo vorbei und kämpfte verbissen um den Sieg - mit Erfolg. Zuletzt hatte der 35-Jährige Mitte der vergangenen Saison beim Assen-GP in den Niederlanden triumphiert.
Rossi beendete seine Durststrecke fast auf den Tag genau 50 Jahre nach dem ersten WM-Titel für Yamaha, den der Brite Phil Read am 13. September 1964 perfekt gemacht hatte (250 ccm). Für die Japaner war es der vierte aufeinanderfolgende Sieg in Misano. Zuletzt hatte Lorenzo dreimal nacheinander an der Adria gewonnen.
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