Am Montag verkündete Bradls Rennstall Forward den Verzicht auf eine Teilnahme am Indianapolis-Rennen. Forward-Boss Giovanni Cuzari sitzt in Untersuchungshaft, der Hauptsponsor ist abgesprungen, die Zukunft des Teams ist fraglich.
"Nach der Verhaftung von Giovanni Cuzari und den gegen ihn vorgebrachten Vorwürfen ist das Team mit Hilfe der engsten Mitarbeiter damit beschäftigt, die Konsequenzen dieser Situation zu bewältigen", teilte Forward schriftlich mit: "Wir sind bemüht, unsere sportlichen Aktivitäten fortzuführen und die Saison zu Ende zu bringen, was dem Wunsch von Giovanni Cuzari entspricht."
Bradl selbst ließ sein weiteres Vorgehen im Gespräch mit Speedweek.com vorerst offen, er müsse "diese Nachricht zuerst einmal verdauen. Das Rennen in Brünn ist ja auch fraglich. Ich werde mich jetzt von meinem Rechtsanwalt zur weiteren Vorgehensweise beraten lassen."
"Dadurch könnten wir Geld sparen"
Ein Start beim Rennen in Brünn (16. August) sei laut Forward-Manager Marco Curioni zu "95 Prozent" gesichert: "Wenn uns beispielsweise Stefan Bradl verlassen will, können wir über ein Agreement zu einer Vertragsauflösung sprechen. Dadurch könnten wir Geld sparen."
Wie und ob es überhaupt bei den Italienern weitergeht, ist völlig offen. Cuzari war vor knapp zwei Wochen in der Schweiz wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Geldwäsche festgenommen worden. Am vergangenen Mittwoch zog sich wohl wegen der schlechten Publicity "Athina Eyewear" als Sponsor zurück. "Einige Sponsoren haben die bestehenden Verträge gekündigt, die Zahlungen wurden gestoppt, was unsere finanziellen Schwierigkeiten verstärkt hat. Deshalb ist jetzt das Überleben des Teams gefährdet", hieß es im Forward-Statement.
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