"Ich hätte früher attackieren sollen", sagte der 22-Jährige nach seinem fünften Platz beim Moto2-Rennen in Austin/Texas, ärgerte sich aber nur kurz: "Wir können zufrieden sein."
Noch dichter dran war auf dem Circuit of the Americas Philipp Öttl. Bei seinem ersten Start von der Pole Position musste sich der Moto3-Fahrer nach einem verlorenen Zweikampf mit dem WM-Führenden Brad Binder aus Südafrika in der Schlussrunde mit dem vierten Platz zufrieden geben.
"Die Punkte helfen uns sehr", sagte der neue WM-Achte Öttl (21 Punkte) bei Eurosport 2. "Zum Schluss war der Reifen recht fertig." Es sei nicht mehr möglich gewesen, Binder noch einmal anzugreifen: "Ich wollte es riskieren, aber mit dem Reifen ging es nicht mehr." Den Sieg holte Öttls KTM-Markenkollege Romano Fenati (Italien).
Platz neben Rossi
Im Qualifying am Samstag war Öttl völlig überraschend auf den ersten Startplatz gefahren. Der Oberbayer wählte bei wechselnden Bedingungen die richtige Taktik und setzte seine Topzeit auf trockener Strecke. Für Öttl war es die erste Pole vor dem 56. Grand Prix. Zur Belohnung durfte der Teenager bei der Pressekonferenz neben dem italienischen Motorrad-Superstar Valentino Rossi Platz nehmen.
Ebenfalls mit einem guten Gefühl verließ Stefan Bradl die USA. Der MotoGP-Pilot wurde nur eine Woche nach seinem siebten Platz beim Rennen in Argentinien mit der Aprilia Zehnter und holte das zweite Top-10-Ergebnis in der noch jungen Saison. Bradl (26) profitierte allerdings wie zuletzt von vielen Stürzen.
Dennoch betrieb Bradl im Kampf um einen neuen Vertrag erneut Eigenwerbung, wie in Südamerika wies er seinen Teamkollegen Alvaro Bautista in die Schranken. Der Spanier belegte den elften Platz.
Folger jetzt WM-Sechster
Marc Marquez baute seine beeindruckende Serie in Austin aus. Beim vierten Start auf der Strecke gewann der Spanier zum vierten Mal, immer stand der 23-Jährige auf der Pole Position. Marquez (Honda) hat bei seinen vergangenen zehn Starts in den USA gesiegt, die Führung im WM-Klassement baute der zweimalige MotoGP-Champion auf 21 Punkte aus.
In der Moto2 fuhren neben Folger auch die anderen beiden deutschen Piloten in die Punkte. Sandro Cortese (Berkheim), Teamkollege des Wahl-Spaniers aus Tordera, kam auf Rang zwölf, Folgers Mitbewohner Marcel Schrötter auf Rang zehn. Erstmals schaffte es das Trio in diesem Jahr gemeinsam unter die Top 15.
Folger, vor einer Woche Dritter und mit 27 Punkten jetzt WM-Sechster, war gerade mit Blick auf die vergangene Tage mit dem Ergebnis zufrieden. "Das Wochenende hat zäh angefangen. Der Freitag war ganz schlimm", sagte der Oberbayer: "Heute hat es gut funktioniert. Ich wäre natürlich gerne aufs Podium gefahren. Das war das Ziel." Weiter geht es in zwei Wochen (24. April) in Jerez/Spanien.
Jonas Folger im Steckbrief