Verkorkstes Rennen für Bradl

SID
Stefan Bradl startet ab nächsten Jahr bei der Superbike-WM
© getty

Mit finsterer Miene und sichtlich genervt schlurfte Stefan Bradl in Spielberg durch die Boxengasse. Nach dem enttäuschenden Auftakt seiner Abschiedstournee in der MotoGP beim Großen Preis von Österreich herrschte beim Ex-Weltmeister Frust.

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Statt zu erhofften WM-Punkten reichte es beim erlösenden Erfolg für Ducati-Pilot Andrea Iannone für den Zahlinger am Ende eines verkorksten Rennens mit technischen Problemen an seiner Aprilia nur zum 19. Platz.

"Als im Dashboard (Display des Motorrads, d.Red.) alles schwarz geworden ist, war ich völlig verunsichert, denn ich wusste ja nicht, ob jetzt die Systeme noch funktionieren. Du donnerst mit mehr als 300 km/h durch die Gegend und hast keinen blassen Schimmer, was mit deinem Motorrad los ist. Ich bin ja nicht blöd! Aber das war wirklich kein Spaß mehr. Ich musste meinem Ärger echt Luft machen", sagte Bradl bei Speedweek.com, der im kommenden Jahr in der zweitklassigen Superbike-WM starten wird.

Derlei Probleme hatten die deutschen Piloten in den Klassen Moto3 und Moto2 nicht. Philipp Öttl (Ainring) fuhr in der Moto3 auf den fünften Rang, während Marcel Schrötter mit der gleichen Platzierung sogar das beste Ergebnis seiner Moto2-Karriere holte. Jonas Folger (beide Tordera/Spanien) wurde 26., Sandro Cortese (Berkheim) Elfter.

Durchfahrtsstrafe nach Frühstart von Bradl

Auf ein ähnlich gutes Resultat hatte auch Bradl bei der Rückkehr der MotoGP nach Österreich nach 19-jähriger Pause gehofft. "Ich will mich mit guten Ergebnissen verabschieden", hatte er im Vorfeld des Rennens bei Eurosport gesagt - doch nach nur wenigen Runden war dieses Vorhaben zumindest für den Lauf in Spielberg hinfällig: Die Rennleitung ahndete einen Frühstart des 26-Jährigen mit einer Durchfahrtsstrafe durch die Boxengasse. Die technischen Probleme an seiner Maschine zwangen ihn erneut in die Box: Bradl fiel entscheidend zurück und fuhr in der Folge ein einsames Rennen am Endes des Feldes.

Als der Bayer letztlich ins Ziel kam, lag Iannone längst in den Armen seiner Mechaniker. Der 27-Jährige bescherte Ducati den ersten Sieg seit fast sechs Jahren. Den bis dato letzten Sieg für die Italiener hatte Casey Stoner vor 2128 Tagen am 17. Oktober 2010 durch seinen Heimerfolg in Australien geholt. Auch beim Rennen am Sonntag war Stoner an der Strecke und jubelte mit dem Team.

Hinter Iannnone folgten sein Markenkollege Andrea Dovizioso (Italien), Weltmeister Jorge Lorenzo (Spanien/Yamaha) und der italienische Superstar Valentino Rossi (Yamaha). WM-Spitzenreiter Marc Marquez (Spanien/Honda) wurde einen Tag nach seinem schmerzhaften Sturz im Training, bei dem er sich die Schulter ausgekugelt hatte, Fünfter. In der Gesamtwertung bleibt Marquez nach zehn Rennen mit 181 Punkten vorne, Lorenzo (138) und Rossi (124) folgen auf den Plätzen. Bradl rutschte mit unverändert 37 Punkten vom 15. auf den 16. Rang ab.

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