Belohnung für die Strapazen bei über 30 Grad in Barcelona war der sechste Platz, Folger konnte zufrieden sein - wenn auch nicht zu einhundert Prozent.
"Es war der einzige negative Punkt heute, dass mich mein Teamkollege überholt hat", sagte Folger: "Ich dachte, ich hab ihn in der Tasche." In der letzten Runde war der Franzose Johann Zarco vorbeigegangen und hatte dem Oberbayern das bislang beste Ergebnis in der Königsklasse verbaut. Trotz des späten Manövers egalisierte Folger seine Top-Platzierung vom zweiten Saisonrennen in Argentinien.
"Ich bin superfroh, dass wir diesen großen Schritt gemacht haben. Ich habe richtig viel Spaß gehabt", sagte Folger: "Ich konnte mich endlich wehren. Der Rookie aus Mühldorf am Inn bekam sein großes Problem in den Griff. Anders als zuletzt war er sofort schnell unterwegs und lange Vierter, erst in der Schlussphase musste sich Folger der Konkurrenz beugen. 51 Punkte reichen im WM-Klassement zum achten Platz.
Eine Woche nach seinem Triumph beim Heimrennen in Mugello feierte der Italiener Andrea Dovizioso (Ducati) den nächsten Sieg, Weltmeister Marc Márquez wurde vor seinem spanischen Landsmann Dani Pedrosa (beide Honda) Zweiter.
Im Moto2-Lager herrschte derweil nach einer "Nullrunde" beim deutschen Rennstall Intact GP gedämpfte Stimmung. Marcel Schrötter (Vilgertshofen) und Sandro Cortese (Berkheim) mussten jeweils nach Stürzen aufgeben.
Bitteres Aus für Schrötter
Besonders bitter war das Aus für Schrötter, den es in der vorletzten Runde auf Platz zehn liegend erwischte. "Ich bin enttäuscht, es war mein Fehler. Das darf mir nicht passieren", sagte der 24-Jährige dem SID. Schrötter flog nach einer Kollision mit dem Japaner Takaaki Nakagami ab, schaute trotz des Ausfalls aber nach vorn: "Mit einem besseren Startplatz wäre einiges drin gewesen. Die Zeiten waren okay."
Bei Cortese (27) war die Laune deutlich schlechter. "Ich habe am Anfang mithalten können, aber dann ging es auf einen Schlag nach hinten. Es ist für mich eine Katastrophensaison", sagte der frühere Moto3-Weltmeister, der mit zehn Punkten derzeit nur WM-20. ist. Schrötter (32) liegt auf Rang 13.
Kaum besser fühlte sich Philipp Öttl. Der Moto3-Pilot hockte kurz nach dem Rennen völlig fertig im Teamtruck und ärgerte sich. "Im Moment bin ich kein guter Rennfahrer", sagte der 21-Jährige nach seinem 13. Platz selbstkritisch, der Schweiß tropfte auf den Tisch.
"Ich habe einen schlechten Start gehabt und es nicht mehr in die erste Kurve geschafft. Dann bin ich geradeaus gefahren", erklärte der KTM-Pilot. Von Platz 15 war es schnell zurück bis auf Position 29 gegangen, im Rennverlauf konnte sich der Oberbayer zumindest noch auf einen Punkterang nach vorn schieben. Öttl wartet damit weiter auf sein drittes Top-10-Ergebnis in diesem Jahr. Lokalmatador Joan Mir feierte seinen vierten Saisonsieg.
Vor dem nächsten Rennen in Assen/Niederlande (25. Juni) geht Öttl testen, auch wenn die Maschine nicht das Problem ist. "Wir haben ein gutes Bike. Das langt zum Gewinnen."