Latvala hat angesichts von 16,1 Sekunden Rückstand aber noch realistische Chancen, Neuville den Gesamtsieg auf den letzten vier von 19 Wertungsprüfungen zu entreißen. Ogier, der als WM-Spitzenreiter bei den meisten Prüfungen als Erster auf die Strecke gehen muss, hat mit 1:15 Minuten Rückstand zumindest Platz drei klar im Visier. Der Vorsprung des 32-Jährigen auf den viertplatzierten Spanier Dani Sordo (Hyundai) beträgt komfortable 64 Sekunden.
"Mit Platz drei liegen wir voll auf Kurs. Vor dem Wochenende hatte ich schon gesagt, dass ein Podiumsplatz das optimale Resultat hier auf Sardinien wäre", sagte Ogier. Damit würde der Weltmeister der letzten drei Jahre seinen Vorsprung in der Fahrerwertung auf seinen Markenkollegen Andreas Mikkelsen deutlich ausbauen. Der Polo R WRC des Norwegers kollidierte am Samstag mit einem Stein und erlitt einen Schaden an der Aufhängung. Mikkelsen musste aufgeben, darf jedoch am Sonntag unter Rallye-2-Reglement wieder zurückkehren.
Neuvilles einziger Sieg datiert von der Deutschland-Rallye 2014. In der laufenden Saison ist er als WM-Neunter mit 23 Punkten chancenlos im Kampf um einen Spitzenplatz. Ogier, der die ersten beiden Saisonläufe (Monte Carlo und Schweden) gewann, liegt mit 114 Punkten bei noch acht weiteren ausstehenden Läufen bereits deutlich vor seinem ersten Verfolger Mikkelsen (67).