"Das ist unglaublich, unfassbar. Ich bin einfach nur stolz auf mein Pferd. Das ist ein Traum", sagte Sandra Auffahrt nach ihrem Goldritt. Ein Lob erhielt sie von Bundestrainer Hans Melzer: "Sie ist absolut reif für den Titel, das hat sie mit Souveränität bewiesen. Sie ist die verdiente Einzelsiegerin."
Die weiteren deutschen Teamreiter Ingrid Klimke (Münster/73,6) mit Escada und Dirk Schrade (Sprockhövel/135,3) mit Skip and Hop folgten auf den Rängen 14 und 46. Einen hervorragenden Eindruck hinterließen auch die deutschen Einzelreiter Peter Thomsen (Lindewitt/60,3) und Andreas Ostholt (Warendorf/64,7), deren Ergebnisse nicht in die Mannschaftswertung einflossen. Thomsen belegte mit dem zwölf Jahre alten Holsteiner Wallach Barney Rang sieben. Ostholt landete mit dem elf Jahre alten Wallach So is et auf Platz zehn.
Mannschafts-Olympiasiegerin Auffarth bot den Wettkampf ihres Lebens und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere. Die 27 Jahre alte Pferdewirtin aus Ganderkesse im Oldenburger Land lag vor dem abschließenden Springen noch knapp hinter dem führenden Britten William Fox-Pitt mit Chilli Morning auf Rang zwei. Im Springparcours bewies die Sport- und Fitnesskauffrau gute Nerven und ritt fehlerfrei zu Gold.
Jung mit Ersatzpferd zu Silber
Jung indes konnte seinen Triumph von der vergangenen WM 2010 in Kentucky nicht wiederholen. Der 32-Jährige aus dem Nordschwarzwald hatte vor dem Springen auf Rang drei gelegen. Der Schwabe musste kurzfristig auf sein Goldpferd Sam verzichten, dass sich wenige Tage vor dem WM-Start eine Hufverletzung zugezogen hatte.
Dass Jung mit seinem Ersatzpferd Rocana dennoch eine Medaille gewann, spricht für die außergewöhnlichen Reitkünste des Ausnahmekönners. Den Triumph seiner Teamkameradin Auffahrt erkannte Jung dann auch neidlos an: "Sandra hat es sich voll verdient, sie war die letzten Jahre immer so nah dran."
Für Jung war es die erste Niederlage in einem Championat seit 2009. Bei der WM 2010 in Kentucky, bei der EM 2011 in Luhmühlen sowie 2011 in Malmö sowie bei Olympia 2012 in London gewann er jeweils Einzelgold und ist damit der erfolgreichste Reiter in der deutschen Vielseitigkeits-Geschichte.
Überschattet wurde der Wettbewerb vom Tod des Pferdes Wild Lone des britischen Vielseitigkeitsreiter Harry Meade. Das Pferd brach nach dem Geländeritt am Samstag zusammen. Die deutschen Reiter hatten die schwierigen Bedingen auf dem Boden in Haras du Pin kritisiert. Es sei eine Enttäuschung, auf so einem tiefen Untergrund eine WM ausreiten zu müssen, hatte Thomsen gesagt.