Die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth wird ohne ihre beiden Spitzenpferde Bella Rose und Don Johnson bei Olympia im August in Rio de Janeiro antreten.
Sie müsse "leider mitteilen, dass vorläufig weder Bella Rose noch Don Johnson in den Turniersport zurückkehren können", schrieb Werth am Dienstag auf ihrer Homepage. Damit haben die Ambitionen der aktuell weltweit erfolgreichsten Dressurreiterin einen herben Dämpfer erlitten: "Die Enttäuschung ist groß und trifft mich sehr."
Don Johnson werde "noch etwa drei bis vier Monate Zeit benötigen, bis seine Verletzung voll auskuriert ist und er wieder im Spitzensport an den Start gehen kann", schrieb Werth weiter: "Und Bella Rose hat noch nicht wieder die notwendige Stabilität und Konstanz erreicht, die für den Turniersport notwendig sind. Für mich ist das eine riesige Enttäuschung, zumal beide Pferde auf einem hoffnungsvollen Weg waren." Die Entscheidung stehe fest, "damit ich den Kopf und das Herz frei für die kommenden Turniere und die olympischen Qualifikationen haben kann".
In Rio wird Isabell Werth mit dem zehnjährigen Hengst Emilio und der dann elfjährigen Stute Weihegold antreten. Sie habe damit "zwei großartige Pferde zur Verfügung, die sich hoffentlich weiter so im Sport beweisen werden wie bei den vergangenen Turnieren. Auf die Herausforderung mit diesen beiden Pferden werde ich mich jetzt voll konzentrieren." Geplant ist unter anderem ein Start beim Pfingstturnier in Wiesbaden.
"Sport mit Pferden nur bedingt planbar"
Isabell Werth ist nach Reiner Klimke die erfolgreichste Dressurreiterin der olympischen Geschichte. 1996 in Atlanta gewann sie mit Gigolo die Goldmedaille im Einzel und mit der Mannschaft, 1992 in Barcelona, 2000 in Sydney und 2008 in Hongkong kam jeweils Teamgold hinzu. Zudem war die heute 46-Jährige 1992, 2000 und 2008 jeweils Olympiazweite.
Unabhängig von Olympia werde sie künftig mit Hilfe aller Beteiligten "alles daran setzen, Don Johnson und Bella Rose wieder in erstklassiger Verfassung in den Sport zurückzubringen. Aber wir sind auch alle lange genug im Pferdesport, um zu wissen, dass der Sport mit Pferden nur bedingt planbar ist."