Isfahan holt Überraschungssieg

SID
Beim Galopp sind die Entscheidungen oft sehr knapp
© getty

Überraschungssieg nach Zentimeter-Entscheidung: Der 168:10-Außenseiter Isfahan hat in einem Herzschlagfinale das mit 650.000 Euro dotierte Deutsche Derby auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn gewonnen.

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Mit dem 39 Jahre alten Italiener Dariu Vargiu im Sattel setzte sich der dreijährige Hengst nach 2400 Metern im Dreikampf mit Savoir Vivre (Freddie Tylicki) und Dschingis Secret (Martin Seidl) hauchdünn durch. Der klare Vorausfavorit Boscaccio kam nur auf den neunten Platz.

"Dass er ein gutes Pferd ist, wussten wir schon lange, er hat schließlich schon große Rennen gewonnen", sagte der siegreiche Trainer Andreas Wöhler. Vor wenigen Wochen war Isfahan im Italienischen Derby als Fünfter noch ohne Chance gewesen. "Dort war der feste Boden gegen ihn", sagte Wöhler. In Hamburg hatten heftige Regenfälle den Boden schwer werden lassen. "Das war schon eine positive Sache für ihn", sagte der Trainer: "Nach Italien hat er den Kopf schon etwas hängen lassen, aber in den letzten Wochen angedeutet, dass er wieder toll in Form ist."

Der vierte Derbysieg für Wöhler war ein ganz besonderer. Zusammen mit seiner Frau hat er Isfahan aufgezogen und zunächst auf den Namen Inuit getauft. Das Pferd ging dann auf einer Auktion in Baden-Baden für 35.000 Euro in den Besitz von Stefan Oschmann, CEO des Dax-Konzerns Merck über - und kehrte zu Wöhler zurück. Nur der Name wurde ein anderer, aus Inuit wurde Isfahan. "Wir werden erst einmal diesen Tag genießen und dann in Ruhe entscheiden, wo das Pferd demnächst läuft", sagte Wöhler nach dem Erfolg vor 15.000 Zuschauern. In jedem Stall stehen die großen Grand-Prix-Prüfungen für ihn an.

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Untröstlich war Frederik Tylicki, dessen verstorbener Vater Andrzej das Derby 1993 mit Lando gewonnen hatte: "So knapp geschlagen zu sein, das ist schon bitter." Trainer Jean-Pierre Carvalho aus Bergheim bei Köln nahm es gelassener, "das Pferd ist sehr gut gelaufen, wir sind positiv überrascht", sagte er nach Platz zwei.

Der auf 30:10 heruntergewettete Boscaccio aus dem Stall von Christian Sprengel hatte mit Dennis Schiergen im Sattel schon früh Probleme und endete im 19-köpfigen Feld nur auf Rang neun. "Bei dem Boden ging heute gar nichts", sagte Sprengel enttäuscht. Die Verhältnisse machten so manchem Teilnehmer einen Strich durch die Rechnung, so auch dem für 65.000 Euro nachgemeldeten Landofhopeandglory unter Weltklassejockey Ryan Moore, er wurde Vorletzter.

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