Die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) hat beim Weltcupfinale der Reiter in Omaha/Nebraska den Grand Prix zum Auftakt der Dressur-Entscheidung gewonnen.
Auf ihrer Paradestute Weihegold kam die Weltranglistenerste auf 82,271 Prozentpunkte und erreichte damit als einzige im 16er Starterfeld mehr als 80 Prozent.
"Ich bin sehr, sehr zufrieden", sagte die zweimalige Weltcupgewinnerin: "Anfangs war die Stute ein bisschen angespannt, deshalb habe ich vorsichtig angefangen, aber dann lief es wirklich fantastisch." Zwei kleine Fehler, so Werth, habe Weihegold bei den Tempowechseln gemacht: "Aber die gehen auf meine Kappe."
Auf den Plätzen zwei und drei liegen vor der Kür-Entscheidung am Samstag die Olympiavierte Laura Graves (USA/79,800) und der Team-Olympiazweite Carl Hester (Großbritannien/76,671) mit Nip Tuck.
Bei den Springreitern war Youngster Guido Klatte jr. (Lastrup) mit Qinghai im Zeitspringen als Neunter der beste Deutsche, Schnellster in der ersten Qualifikation für das Finale am Sonntag war Mclain Ward (USA) mit HH Azur. Der dreimalige Weltcupsieger Marcus Ehning (Borken) mit Pret a tout sowie Markus Brinkmann (Herford) mit Pikeur Dylon landeten in den Top-20, der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Chiara und Wahl-Amerikaner Christian Heineking mit Caruso leisteten sich hingegen zu viele Abwürfe.
Werth einzige deutsche Vertreterin
"Ich muss es meinem Pferd in der zweiten Qualifikation noch ein bisschen leichter machen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir eine gute Runde schaffen", sagte Klatte: "Aber er hat das heute schon gut gemacht."
Die Weltranglistenerste Isabell Werth ist in Omaha die einzige deutsche Vertreterin in der Dressur. Jessica von Bredow-Werndl hatte ihre Teilnahme nach einer plötzlich aufgetretenen Kolik ihres 16-jährigen Hengstes Unee abgesagt. Zudem fehlt Vorjahressieger Hans Peter Minderhoud (Niederlande) wegen einer Beinverletzung seines Wallachs Glock's Flirt.
Der Grand Prix ist die Einstiegsprüfung bei internationalen Dressur-Championaten. Dabei müssen in 5:45 Minuten zehn unterschiedliche Elemente in einer festgelegten Reihenfolge gezeigt werden. Bewertet werden die technische Ausführung dieser Elemente sowie die Reinheit des Gangbildes, der Schwung des Pferdes, die Gehorsamkeit (Durchlässigkeit) sowie Sitz und Einwirkung des Reiters.
Den "Weltrekord" im Grand Prix hält die dreimalige Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit ihrem Wunderpferd Valegro, das mittlerweile nicht mehr im Sport geht. Dujardin bekam bei einem CDI im Dezember 2014 in London 87,460 Prozentpunkte.