Floyd Landis hat die Doping-Vorwürfe gegen Rad-Star Lance Armstrong erstmals in einem Fernseh-Interview bekräftigt.
"Irgendwann ist es an der Zeit, den Kindern zu sagen, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Ich hasse es, der Typ zu sein, der es sagt, aber es ist alles einfach nicht wahr", sagte Landis dem TV-Sender "ABC".
Der Ex-Profi bestreitet zurzeit ein Etappenrennen in Bend/US-Bundesstaat Oregon.
Landis will Armstrong beim Dopen gesehen haben
Landis bestätigte, dass er mehrmals gesehen habe, wie Armstrong Bluttransfusionen erhielt und leistungssteigernde Mittel nahm. Bei den Substanzen habe es sich unter anderem um das Blutdopingmittel Epo gehandelt.
Auf die Frage, ob Armstrong ein Betrüger sei, antwortete Landis ausweichend: "Wenn er die Tour nicht gewonnen hätte, hätte es ein anderer gedopter Fahrer getan."
Armstrong hatte Landis' Anschuldigungen zurückgewiesen und die Glaubwürdigkeit seines früheren Teamkollegen offen angezweifelt. Landis hatte Doping jahrelang trotz eines positiven Tests bestritten und erst Mitte Mai ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Hamilton will aussagen
Weiterer Ärger droht dem siebenmaligen Tour-Sieger und weiteren Mitgliedern des früheren US-Postal-Radteams durch Tyler Hamilton, dem langjährigen Teamkollegen von Armstrong. Der hat eine Vorladung zu einer Aussage vor der Grand Jury erhalten. Das teilte sein Anwalt Chris Manderson mit, der gleichzeitig durchblicken ließ, dass Hamilton kooperieren werde.
Zuvor hatte bereits Armstrongs Chefkritiker Greg LeMond mitgeteilt, dass er am 30. Juli vor der Grand Jury aussagen werde. Ausgelöst hatte die Ermittlungen der frühere Radprofi Floyd Landis mit seinem Doping-Geständnis Mitte Mai dieses Jahres. Landis hatte über systematisches Doping bei US-Postal berichtet und dabei mehrere Fahrer wie Armstrong oder Hamilton namentlich genannt.
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