Der Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat dem dreimaligen Sieger Alberto Contador von einem Start bei der am 2. Juli beginnenden Tour de France abgeraten. In einem Interview mit der spanischen Sporttageszeitung AS sagte der Neuseeländer David Howman: "Er hat das Recht, bei der Tour zu starten. Es liegt in seinen Händen. Ich kann es ihm aber nicht empfehlen."
Der 28 Jahre alte Alberto Contador vom Radteam Saxo Bank muss sich wegen eines positiven Dopingtests während der Tour 2010 vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne verantworten.
Eine ursprünglich für den Zeitraum vom 6. bis 8. Juni anberaumte Anhörung wurde auf den 1. bis 3. August, also bis nach der Tour verlegt. Der CAS wollte damit den Parteien mehr Zeit zur Vorbereitung geben. Einer Teilnahme Contadors an der Frankreich-Rundfahrt stand damit nichts mehr im Weg.
Howman: Ziel ist Gerechtigkeit
Howman sagte dazu in der "AS", er "habe nichts gegen die Verschiebung der mündlichen Verhandlung vor dem CAS. "Unser Hauptziel ist es, dass es Gerechtigkeit gibt", so Howman, der hinzufügte: "Wir warten auf den Spruch des CAS und werden diesen achten und annehmen. Mehr kann ich nicht dazu sagen."
Contador war 2010 positiv auf das verbotene Anabolikum Clenbuterol getestet worden. Weil der spanische Radsport-Verband RFEC den dreimaligen Tour-Sieger aber von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen hatte, gingen die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Radsport-Weltverband UCI in Berufung und brachten den Fall vor den CAS.
Contador, der im Mai den Giro d'Italia gewonnen hatte, begründete damals den positiven Befund mit dem Verzehr von kontaminiertem Fleisch. Bei einem Schuldspruch würde Contador nicht nur für zwei Jahre gesperrt, sondern bekäme auch seinen Tour-Sieg von 2010 aberkannt.
Die Radsport-Saison im Überblick