Contador erscheint persönlich vor dem CAS

SID
Alberto Contador wurde 2010 ein positiver Clenbuterol-Befund nachgewiesen
© Getty

Alberto Contador ist am Montag persönlich zur Anhörung vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS erschienen.

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Der dreimalige Tour-de-France-Gewinner, bekleidet mit einem schwarzen Anzug und einem weißen Hemd, traf am Montag in Begleitung mehrerer Anwälte in Lausanne ein und verweigerte beharrlich ein Statement für die Medien.

Die Radsport-Welt hofft auf Klarheit in der Frage, wie Contadors positiver Clenbuterol-Befund aus dem Jahr 2010 zu bewerten ist: Unwissentlicher Verzehr von kontaminiertem Fleisch oder doch bewusstes Doping. Im Vorfeld der Anhörung hatte Contador stets seine Unschuld beteuert.

Ehemalige Teamkollegen als Kronzeugen

Mehr als 20 Zeugen werden bei der nicht öffentlichen Anhörung in Lausanne erwartet. 13 Kronzeugen, darunter wissenschaftliche Experten und seine Teamkollegen Benjamin Noval und Jesus Hernandez, will allein Contadors vierköpfiges Verteidiger-Team aufrufen, um die Unschuld des Spaniers zu beweisen.

Das dreiköpfige CAS-Gremium mit dem Vorsitzenden Richter Efraim Barack (Israel), dem Schweizer Quentin Byrne-Sutton und dem Deutschen Ulrich Haas hat bereits angekündigt, dass der Urteilsspruch "so schnell wie möglich, frühestens aber einige Wochen nach Abschluss der Anhörung" fallen wird.

Bei einem Schuldspruch wird Contador von der Welt-Anti-Dopingagentur WADA für zwei Jahre gesperrt. Außerdem wäre er seine Titel bei der Tour de France 2010 und dem Giro d'Italia 2011 los.

Freispruch würde Debatte neu entfachen

Bei einem Freispruch für Contador droht die Einordnung von Clenbuterol weiter in Frage gestellt zu werden. 109 positive Clenbuterol-Fälle gab es allein bei der U17-WM der Fußballer in Mexiko, auch in der Probe des deutschen Tischtennis-Profis Dimitrij Ovtcharov war das Kälbermastmittel nach einem China-Aufenthalt nachgewiesen worden. Strafen blieben aus.

In der WADA-Liste der verbotenen Substanzen für 2012 wurde für Clenbuterol erneut kein Grenzwert festgelegt, positive Fälle werden einzeln bewertet. "Man kann keine Grenzwerte einführen, weil man bei einer Kontamination von Fleisch nie weiß, wie groß die darin enthaltene Menge Clenbuterol war", sagte Dr. Hans Geyer vom Institut für Biochemie an der Sporthochschule Köln, das die positive Contador-Probe analysiert hatte.

CAS an Hängepartie mitschuldig

Dass sich der Fall Contador zu einer Hängepartie entwickelt hat, liegt unter anderem am CAS.

Ursprünglich sollte bereits vor der Tour 2011 Klarheit herrschen - ehe die Richter die Anhörung zunächst in den August und später in den November verlegten.

Sie begründeten die Entscheidung damit, beiden Parteien mehr Zeit zur Vorbereitung einräumen zu wollen. Vom spanischen Radsport-Verband RFEC war Contador bereits im Februar von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen worden.

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