Ullrich lässt Doping-Geständnis offen

SID
Jan Ullrich möchte sich lieber über seine Zukunftspläne als zu Doping-Vorwürfen äußern
© Getty

Jan Ullrich lässt offen, ob er im Zuge des Schiedsspruchs des internationalen Sportgerichtshofes CAS ein Dopinggeständnis ablegen wird.

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"Stand heute kann ich nicht sagen, dass Jan ein Geständnis ablegen wird", sagte Ullrichs PR-Berater Falk Nier dem "Sport-Informations-Dienst": "Es ist eine Möglichkeit, aber das Geständnis hat mit dem Urteil nichts zu tun."

Vielmehr werde der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger in einem Statement über seine künftigen Pläne informieren. "Es wird nicht drin stehen: Ich lege ein Doping-Geständnis ab. Jan wird sagen, was er vor hat", sagte Nier. Mit einer Aussage zur Vergangenheit ist von Ullrich aber in naher Zukunft zu rechnen.

Am 30. November will das Schiedsgericht des CAS seine Entscheidung im Fall des früheren Radprofis bekannt geben. Bis zum frühen Dienstagnachmittag hatte Ullrich noch keine Informationen aus Lausanne. "Mir kommt es spanisch vor, dass wir noch keine Mitteilung erhalten haben. Ich hoffe nicht, dass es schon wieder hinausgezögert wird", sagte Nier.

Die ursprünglich angesetzte Frist bis zum 20. Oktober war vom CAS bereits um sechs Wochen verlängert worden.

Urteil ohne Einfluss auf Ullrichs Planung

Der CAS wird beschließen, ob dem Einspruch des Radsport-Weltverbandes UCI gegen die Einstellung von Ullrichs Doping-Verfahren durch den Schweizer Verband stattgegeben wird und der Verband das Verfahren wieder aufnehmen muss. Der CAS könnte aber auch mit einem Urteil Ullrich direkt lebenslang als aktiven Radfahrer sperren oder den Fall zu den Akten legen.

Auf die Vorhaben des 37-Jährigen hat der Ausgang jedenfalls keinen gravierenden Einfluss, da er kein Engagement als verantwortlicher Betreuer im Profigeschäft anstrebt. Ullrich wolle sich "eher im Nachwuchs" engagieren, sagte Nier bereits vor drei Monaten.

Hintergrund ist Ullrichs Verwicklung in die Affäre um den mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes, die einen Tag vor dem Start der Tour de France 2006 aufgedeckt worden war.

Der Schweizer Verband, bei dem Ullrich wegen seines Wohnsitzes registriert war, war von der UCI 2006 beauftragt worden, ein Verfahren zu eröffnen. Die Ermittlungen wurden jedoch nach mehr als drei Jahren eingestellt.

Man habe keine "Disziplinargewalt", hieß es damals von der für Dopingfälle zuständigen Swiss Olympic Association. Ullrich hatte 2006 seine Rennlizenz abgegeben.

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