Das Trikot mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring trug das Duo allerdings nur bei der Siegerehrung, bevor es in den Kleiderschrank wandert. Bei den Saisonhöhepunkten in Frankreich und London müssen Martin und Arndt als amtierende Weltmeister ihr Regenbogentrikot tragen.
"Für das Selbstvertrauen Richtung Tour und Olympia war es sehr wichtig und ein schöner Test", sagte Martin nach seinem eindrucksvollen Sieg. 47:21 Minuten benötigte der gebürtige Cottbuser für die 40,7 Kilometer im Süden Leipzigs und war damit 1:26 Minuten schneller als Vorjahressieger Bert Grabsch: "Die Form ist auf jeden Fall da. Bert Grabsch ist eine Hausnummer auf so einer Strecke. Ihm über eine Minute abzunehmen, da gehört schon was dazu."
Schumacher verpasst Podest
Etwas verdutzt war Martin über den dritten Platz des 41 Jahre alten Lars Teutenberg. "Dass ich nur knapp zwei Minuten vor ihm bin, hat mich am meisten gewundert", sagte der 27-Jährige. Bei der am 30. Juni in Lüttich startenden Tour de France gilt Martin als heißer Anwärter auf das Gelbe Trikot, das in einem 6,4 Kilometer langen Prolog vergeben wird.
Den Platz auf dem Podest verpasste Stefan Schumacher. Der einstige WM-Dritte war mit großen Hoffnungen an den Start gegangen, war aber am Ende 23 Sekunden langsamer als "Hobbyfahrer" Teutenberg. Der Klassikerspezialist wird seine Chance nun am Sonntag im Straßenrennen suchen.
Arndt distanziert zweitplatzierte Worrack deutlich
Arndt feierte auf dem 34,6 Kilometer langen Kurs nicht nur den erhofften Heimsieg nahe ihres Wohnsitzes in Leipzig - die 35-Jährige tat dies auch im Stil einer Weltmeisterin. Die zweitplatzierte Trixi Worrack distanzierte Arndt um 46 Sekunden, Ina-Yoko Teutenberg hatte als Dritte 52 Sekunden Rückstand.
"Ich freue mich sehr, obwohl es der zigste Meistertitel ist. Es war für mich ein Heimspiel und da fällt schon ein wenig Anspannung ab", sagte Arndt nach ihrem insgesamt achten DM-Titel im Kampf gegen die Uhr.
Kupfernagels Sturz kostet sie wohl Olympia
Ex-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel (46:31 Minuten) verspielte durch einen Sturz an der Wende alle Titelhoffnungen und wurde Sechste. Damit dürfte für die 38-Jährige auch der Traum von Olympia geplatzt sein.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nominiert vier Fahrerinnen für die Sommerspiele, zwei davon müssen das Zeitfahren bestreiten. Neben der gesetzten Arndt gelten Sprinterin Teutenberg, Worrack und Charlotte Becker als aussichtsreichste Kandidatinnen.