Rasmussen: "Epo im Bus der Teamleitung"

SID
Michael Rasmussen: Nicht der Einzige, der sich als Kronzeuge aus der Affäre ziehen will
© getty

Der ehemalige dänische Radprofi Michael Rasmussen hat im Prozess gegen das Team Rabobank ausgesagt, dass die Verantwortlichen von den Dopingpraktiken ihrer Fahrer gewusst haben.

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"Während der Tour 2007 haben wir Epo im Bus der Teamleitung aufbewahrt. Ich erhielt es jeden zweiten Abend", erklärte der 38-Jährige vor Gericht in Arnheim/Niederlande. Rasmussen hatte Ende Januar ein Dopinggeständnis abgelegt und seine Karriere beendet.

Schon ein Jahr zuvor sei von Rabobank eine entsprechende Entscheidung getroffen worden. "Anfang 2006 wurde beschlossen, dass wir vor der Tour Blutdoping erhalten sollen", sagte Rasmussen. Er selbst, der Russe Denis Mentschow und der Niederländer Michael Boogerd, der am Mittwoch ebenfalls die Einnahme verbotener Substanzen zugegeben hatte, hätten die Mittel vom österreichischen Dopinghändler Stefan Matschiner bekommen.

Rasmussen will Geld vor Gericht erstreiten

Rabobank hatte den Gesamtführenden Rasmussen 2007 aus der Tour de France genommen und ihm fristlos gekündigt, als bekannt geworden war, dass der Däne Falschangaben bezüglich seines Aufenthaltortes im Vorfeld der Rundfahrt getätigt hatte. Nach einer Klage wandelte ein Gericht 2008 die fristlose in eine normale Kündigung um und sprach Rasmussen eine Entschädigung von 700.000 Euro zu.

Rasmussen will jetzt wegen entgangener Prämien und gut dotierter Verträge allerdings vor Gericht noch weitere 5,6 Millionen Euro erstreiten. Rasmussen beruft sich darauf, dass sein damaliger Rennstall wusste, dass er sich nicht wie vorgegeben in Mexiko, sondern in Italien aufgehalten hatte.