Lebenslange Sperren für Doper
Im Kampf um das Image des Radsports will Martin Dopingsünder beim ersten Vergehen mit einer lebenslangen Sperre vom Sport ausschließen. "Ich denke, dass die Leute, die sich durch Doping einen Vorteil erhaschen wollen, es nicht anders verdient haben", sagte der 28-Jährige der "Bild": "Ich finde, das ist eine gerechtfertigte Strafe!"
Damit nicht genug. "Unterstützend wäre es natürlich auch, wenn es nicht nur eine sportliche Strafe geben würde, sondern auch eine von einem ordentlichen Gericht. Vielleicht sogar mit Gefängnisstrafen", so Martin: "Das würde den Abschreckungsfaktor noch einmal erhöhen und vielleicht zum Umdenken der Doper führen. Ich glaube nämlich, dass es in einigen Gesellschaften noch kein richtiges Unrechtsbewusstsein gibt." Durch diese Abschreckung würde das Tricksen seiner Meinung nach aufhören.
Kritik am Ullrich-Geständnis
Obwohl Martin in der Vergangenheit von Ullrich forderte, dass er seine Dopingpraktiken offen gestehen solle, kritisiert er den langjährigen Widersacher von Lance Armstrong nun dafür. "Wir waren gerade auf einem guten Weg, den Sport wieder in den Mittelpunkt zu rücken", erklärte der 28-Jährige: "Gerade jetzt vor der Tour, wo jeder auf die sportliche Leistung gespannt ist, liegt der Fokus aber wieder auf Doping, das zehn Jahre zurückliegt."
Jan Ullrich hatte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" in der vergangenen Woche eingestanden, Blutbehandlungen beim spanischen Dopingarzt Eufemio Fuentes in Anspruch genommen zu haben. Damit habe er nur Chancengleichheit herstellen wollen: "Fast jeder hat damals leistungssteigernde Substanzen genommen. Ich habe nichts genommen, was die anderen nicht auch genommen haben." Zuvor hatte er jahrelang nur verklausuliert zu den Dopingvorwürfen Stellung bezogen.
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