Armstrong braucht "Wunder"

SID
John Fahey: "Meiner Ansicht nach ist die Angelegenheit gegessen"
© getty

Nach Ansicht des scheidenden WADA-Präsidenten John Fahey hat der wegen Dopings lebenslang gesperrte ehemalige Radstar Lance Armstrong keine Chance auf eine Begnadigung.

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"Meiner Ansicht nach ist die Angelegenheit gegessen. Es braucht schon fast ein Wunder, damit sich in dem Fall noch etwas bewegt", sagte Fahey zu Beginn der 4. Konferenz der Welt-Anti-Doping-Agentur in Johannesburg.

Zuletzt hatte Armstrong erklärt, sich bei der Aufarbeitung seiner Vergangenheit mit "100 Prozent Transparenz und Ehrlichkeit" einzubringen. Im Gegenzug erhofft sich der US-Amerikaner, dem alle sieben Tour-de-France-Siege aberkannt wurden, eine Verkürzung seiner Sperre.

"Armstrong hat getan, was er getan hat. Wir alle wissen, was das war. Er hat nicht kooperiert, und so wurde er auch behandelt", sagte Fahey. Der Australier betonte jedoch, dass die Entscheidung über eine Wiederaufnahme des Falls allein bei der US-Antidoping-Agentur USADA liegen würde.

Verdopplung der Regelsperre

Mit Blick auf die neue Führung des Radsport-Weltverbandes UCI geht Fahey davon aus, dass der neue Präsident Brian Cookson in naher Zukunft eine unabhängige Untersuchungskommission einrichten wird, die sich mit der Dopingvergangenheit des Radsports auseinandersetzen soll. "Ich bin zuversichtlich. Es wird eher eine Frage von Wochen als von Monaten sein", sagte Fahey: "Es ist einiges an Arbeit zu tun. Aber der Wille dazu scheint vorhanden."

Bei dem bis Freitag dauernden Treffen stellt die WADA die Weichen für die Zukunft und verabschiedet eine neue Version ihres Codes. Hauptänderung soll die Verdopplung der Regelsperre für Dopingsünder auf vier Jahre sein. Zudem wird ein Nachfolger für Fahey gewählt. Einziger Kandidat ist das schottische IOC-Mitglied Sir Craig Reedie.