Zeitfahrweltmeister Tony Martin und Teammanager Rolf Aldag vom Rennstall OmegaPharma-QuickStep haben den für 2015 geplanten Einstieg des zweimaligen Formel-1-Champions Fernando Alonso in den Profi-Radsport mit Wohlwollen aufgenommen.
"Die Formel 1 hat eine Riesenaufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Wenn man es vernünftig hinbekommt, dann ist es wieder ein Stück besser um die Akzeptanz des Radsports bestellt. Wir hoffen auf eine Initialzündung", sagte Ex-Profi Aldag im spanischen Calp und fügte schmunzelnd hinzu: "Vielleicht gründet Sebastian Vettel ja dann ein deutsches Team."
"Finde es klasse, dass er das macht"
Auch Martin, dreimaliger Weltmeister im Kampf gegen die Uhr, hofft auf einen Imagegewinn. "Alonso schafft es vielleicht, Menschen, die sich vom Radsport abgewendet haben, zu überzeugen, dass es doch mal wieder wert ist, reinzuschauen. Ich finde es klasse, dass er das macht", sagte der Cottbuser, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Er selbst aber "stehe nicht in Kontakt" zu Alonso.
Fernando Alonso wollte eigentlich schon 2014 in den Radsport einsteigen. Im September war jedoch die Übernahme des finanziell angeschlagenen spanischen Rennstalls Euskaltel-Euskadi durch den begeisterten Hobby-Radler Alonso an Differenzen in Detailfragen gescheitert.
Für sein Projekt hat der Asturier inzwischen den zweimaligen Weltmeister sowie Olympiasieger von 2004 in Athen, den Italiener Paolo Bettini, als Sportlichen Leiter engagiert.
Druck für Cookson
Derweil nahm Aldag den neuen Präsidenten des Weltverbandes UCI, Brian Cookson, in die Pflicht. "Es gibt jetzt neue Gesichter, neue Personen. Die müssen ihre Versprechen halten. Ich hoffe nicht, dass es wie in der Alltagspolitik ist, wo viel versprochen, aber wenig gehalten wird", sagte der 45-Jährige, räumte jedoch ein: "Die Aufgabe, die vor ihm liegt, ist riesig."
Cookson hatte zuletzt eine Kommission einberufen, die eine mögliche Verwicklung der UCI in den Dopingfall Lance Armstrong klären soll.