Schänzer stützt CAS-Entscheidung

SID
Patrick Sinkewitz wurde nach seinem Doping gesperrt
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Dopingexperte Wilhelm Schänzer unterstützt das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS im Fall Patrik Sinkewitz und hat die Position von dessen Rechtsanwalt Rainer

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"Wir haben hier rund 2000 Tests gemacht und ich habe keinen Hinweis dafür, dass wir bei einem Athleten zu Unrecht einen Dopingvorwurf aussprechen. Und wer da auffällig ist, der hat mit Wachstumshormonen gearbeitet und mit nichts anderem", sagte Schänzer dem SID am Dienstag.

Der CAS hatte Sinkewitz (33) am Montag als Wiederholungstäter für acht Jahre gesperrt, war damit dem Antrag der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) gefolgt und hatte den Freispruch durch das deutsche Sport-Schiedsgericht DIS aufgehoben. Der Radprofi war im Februar 2011 positiv auf das Wachstumshormon HGH getestet, nach Zweifeln an der wissenschaftlichen Verlässlichkeit des Tests aber zunächst entlastet worden.

"Das Urteil ist erschreckend dünn und oberflächlich", hatte Sinkewitz' Anwalt Cherkeh moniert: "Es ist ein ganz gefährliches Signal für einen effektiven Anti-Doping-Kampf." Der wissenschaftliche Standard für den indirekten Dopingnachweis werde "unzumutbar aufgeweicht". Schänzer hält dem entgegen: "Dieser Wachstumshormontest ist aus meiner Sicht sehr umfangreich validiert worden. Und die Grenzen sind sehr konservativ gesteckt."

Sinkewitz hatte 2012 angeboten, seine Blutprobe mit einem neuen HGH-Testverfahren noch einmal zu kontrollieren. Dies wurde nicht zugelassen, aus Schänzers Sicht ebenfalls zu recht. "Es gibt zwei Wachstumshormontests, die sind unterschiedlich. Und es heißt nicht, dass beide positiv sein müssen. Der eine ist eher auf kurzfristige und der andere auf langfristige Nutzung ausgelegt. Deswegen macht es keinen Sinn mit einem zweiten Test nachzumessen."

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