Der frühere Straßenweltmeister Philippe Gilbert (Belgien/BMC) hat die 49. Auflage des Radklassikers Amstel Gold Race in den Niederlanden in spektakulärer Manier für sich entschieden. Der 31-Jährige düpierte die Konkurrenz über 251,4 km von Maastricht nach Valkenburg dank eines unwiderstehlichen Antritts drei Kilometer vor dem Ziel am legendären Cauberg und ließ sich seinen dritten Erfolg nach 2010 und 2011 nicht mehr nehmen.
Bester von acht deutschen Startern auf dem anspruchsvollen Kurs mit 34 Kletterprüfungen war Simon Geschke (Giant-Shimano) auf Platz sechs. Vor dem Freiburger kamen noch der Überraschungs-Zweite Dennis Vanendert (Belgien/Lotto-Belisol), Mitfavorit Simon Gerrans (Australien/Orica Greenede), der frühere Vuelta-Sieger Alejandro Valverde (Spanien/Movistar) und der Pole Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) in Ziel.
Schon kurz nach dem Rennstart hatte sich ohne deutsche Fahrer eine zehnköpfige Ausreißerguppe gebildet, die zeitweise rund 15 Minuten Vorsprung herausfuhr. Aus dieser Gruppe blieben der Franzose Christophe Riblon (AG2R La Mondiale) und Preben Van Hecke (Belgien/Topsport Vlaanderen) bis in die Schlussphase hinein an der Spitze, das Duo wurde aber acht Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld gestellt.
Kreuziger abgschlagen
Vorjahressieger Roman Kreuziger (Tschechien/Tinkoff-Saxo) hatte ebenso wenig etwas mit der Entscheidung zu tun wie Weltmeister Rui Costa (Portugal/Lampre/Merida) und der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Cottbus/Omega Pharma-Quick Step). Für den spanischen Tour-de-France-Dritten Joaquin Rodriguez (Katusha) war das Rennen nach einem Sturz in der Frühphase beendet.
Bisherige deutsche Sieger beim Amstel Gold Race sind der Sprinter Olaf Ludwig (1992) sowie die Dopingsünder Erik Zabel (2000) und Stefan Schumacher (2007). In der ewigen Bestenliste des Rennens ist Gilbert durch seinen dritten Sieg nun alleiniger Zweiter hinter dem Niederländer Jan Raas (fünf Siege zwischen 1977 und 1982).
Das Amstel Gold Race markierte den Start in die Ardennen-Woche 2014, die mit dem Flèche Wallone am Mittwoch fortgeführt wird. Den Schlusspunkt bildet am Sonntag das Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich.