Beim letzten der insgesamt 34 kurzen, jedoch zum Teil sehr steilen Anstiege hatte sich keiner der Spitzenfahrer entscheidend abgesetzt. Am berühmten Cauberg attackierte wie erwartet der dreimalige Amstel-Sieger und Titelverteidiger Philippe Gilbert (BMC). Anders als bei der Straßenrad-WM 2012, als Gilbert nach einem Angriff am Cauberg zum Titel fuhr, schüttelte der Belgier die Konkurrenz am Sonntag aber nicht ab.
Auf dem Schlusskilometer formierte sich die Gruppe der Sieganwärter erneut und machte die Entscheidung im Sprint unter sich aus. Während der schlecht positionierte Gilbert nicht mehr entscheidend eingreifen konnte und Zehnter wurde, bewies Kwiatkowski Nerven und die besten Beine.
Sextett zeiht davon
Kurz nach dem Start hatte sich eine sechsköpfige Ausreißergruppe gebildet, zu der auch der frühere Tour-Etappensieger Linus Gerdemann (Münster/Cult Energy) gehörte. Der Ausritt des Sextetts war aber schon rund 50 km vor dem Ziel beendet. In der Folge zeigte sich auch Kwiatkowskis Teamkollege Tony Martin (Cottbus) in einer Spitzengruppe an der Seite des Tour-Siegers Vincenzo Nibali (Italien/Astana), ohne jedoch Siegambitionen zu verfolgen.
Bisherige deutsche Sieger beim Amstel Gold Race waren Sprinter Olaf Ludwig (1992) sowie die Dopingsünder Erik Zabel (2000) und Stefan Schumacher (2007). Rekordsieger ist der Niederländer Jan Raas (fünf Siege zwischen 1977 und 1982).
Das Amstel Gold Race markierte den Start in die Ardennen-Woche 2015, die mit dem Flèche Wallone am Mittwoch fortgeführt wird. Den Schlusspunkt bildet am Sonntag das Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich.