Der Vertrag des geständigen Dopingsünders beim polnischen Zweitklassisten CCC-Sprandi war Ende 2015 ausgelaufen.
Schumacher hatte in den vergangenen Jahren vor allem mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung gegen seiner früheren Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer von sich reden gemacht. In dem Aufsehen erregenden Verfahren war Schumacher im Jahr 2013 letztlich vom Betrugsvorwurf freigesprochen worden.
Die Karriere des Nürtingers hatte ihren Höhepunkt im Jahr 2008 erreicht, als Schumacher für das Team Gerolsteiner bei der Tour de France ins Gelbe Trikot fuhr und zweimaliger Etappensieger wurde - allerdings, wie sich wenige Monate später herausstellte, unter Zuhilfenahme des Blutdopingmittels Cera.
Auch bei Olympia 2008 in Peking war er mit Cera gedopt. Erst kurz vor dem Prozess gegen Holczer räumte Schumacher diese Verfehlungen öffentlich ein.
Enttäuschende Vorsaison
Nach seiner Rückkehr in den Profiradsport ab 2010 fasste Schumacher nicht mehr auf höchstem Niveau Fuß. Für den Hauptsponsor seines neuen Teams, ein Schmuck-Unternehmen, fuhr er bereits zwischen 2012 und 2014, gewann einige kleinere Rennen und unterschrieb für 2015 bei CCC. Die zurückliegende Saison verlief dann jedoch weitgehend enttäuschend.
"Ich will mich nicht so darstellen, als wäre aus dem Saulus ein Paulus geworden", sagte Schumacher vor etwa einem halben Jahr den Stuttgarter Nachrichten, "aber Radsport heißt für mich heute, die eigenen Grenzen auf saubere Art und Weise auszuloten. Und ich setze mir realistische Ziele. Das kann nicht in jedem Rennen der Sieg sein, aber man kann auch als sauberer Fahrer etwas reißen."