"Es ist schwer, sich auf die Rennen zu konzentrieren. Ich bin emotional, ich kann das nicht verdrängen. Die Gedanken sind sehr oft bei Stig", sagte der Rostocker in Erfurt.
Am Samstag hatte Lotto-Soudal vermeldet, dass Broeckx rund vier Wochen nach seinem folgenschweren Zusammenstoß mit einem Begleitmotorrad bei der Belgien-Rundfahrt weiterhin im künstlichen Koma liege und schwere Verletzungen am Stammhirn erlitten habe. Bei einem Versuch, die Aufwachphase einzuleiten, habe der Radprofi nicht auf optische oder akustische Reize reagiert.
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Die behandelnden Ärzte hätten mitgeteilt, dass es kaum vorhersehbar sei, ob Broeckx jemals wieder das Bewusstsein erlangen werde. Aus Rücksicht auf die Familie des Verunglückten werde es keine weiteren Statements geben. "Wir fahren mit einem kleinen Schriftzug für ihn auf dem Trikot. Die Familie geht durch schwere Zeiten", sagte Greipel.
Sicherheits-Debatte entbrannt
Broeckx war bei der Belgien-Rundfahrt auf einer Abfahrt in einen Unfall mit 19 Fahrern verwickelt gewesen, der von einem Zusammenstoß zweier Motorräder verursacht wurde. Broeckx war umgehend mit einem Hubschrauber ins Klinikum nach Aachen geflogen worden. Der Vorfall hat die Debatte um die Sicherheit im Radsport im Zusammenhang mit Begleit-Motorrädern erneut in Gang gesetzt.
"Ich bin geschockt, es ist schrecklich", hatte John Degenkolb am Rande der DM zu den neuen Informationen über Broeckx' Gesundheitszustand gesagt, und mit Blick auf die Sicherheitsdiskussion angefügt: "Es ist an der Zeit für Neuerungen." Auch Marcel Kittel und Tony Martin setzen sich für Veränderungen ein und haben einen Brief an die Fahrergewerkschaft CPA mit zahlreiche Ideen geschrieben.