Pressestimmen zum Fall Christopher Froome: "Der letzte Nagel im Sarg?"

SID
14. Dezember 201712:11
Christopher Froome gewann vier Mal die Tour de Francegetty
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Der viermalige Tour-de-France-Sieger Christopher Froome ist im September bei einer Dopingprobe positiv getestet worden. Am Mittwoch wurde das ganze Schlamassel bekannt. Die internationale Presse ist geschockt von dem Vorfall und hinterfragt die Glaubwürdigkeit des gesamten Radsports.

England

Daily Mail: "Der Radsport steht mal wieder im Fokus - und die traurige Wahrheit ist, dass wir ihm nicht mehr trauen können. Mit dem positiven Dopingtest von Chris Froome fällt eine weitere Säule der Glaubwürdigkeit."

Times: "Der erfolgreichste britische Straßenradfahrer kämpft nun um seinen Ruf."

Guardian: "Ist dies das Ende des Teams Sky? Das Team hat stets beteuert, weißer als weiß zu sein. Dies muss nun in Frage gestellt werden. Der positive Test bedroht nicht nur Froomes Ruf, er könnte auch der letzte Nagel im Sarg des Teams sein."

Frankreich

L'Equipe: "Froome ist der Himmel auf den Kopf gefallen. Was treibt er für ein Spiel? Am 20. September, dem Morgen des Zeitfahrens bei der WM, wurde er über den anormalen Test informiert. Dennoch hat er sich seit diesem Tag in einen Mantel der Tugendhaftigkeit gehüllt und seine Karriere weitergeführt, als wenn nichts passiert wäre."

Le Soir: "Die Affäre Chris Froome. Der Radsport wird von seinen Dämonen eingeholt."

Le Figaro: "Könnte Froome so fallen wie Armstrong? Der Radsport ist mit Doping noch nicht fertig."

USA

New York Times: "Die Radsportgeschichte wiederholt sich. Froomes Name steht jetzt auf der immer länger werdenden Liste von Champions, die sich wegen eines positiven Tests selbst entehrt haben: Lance Armstrong, Floyd Landis, Jan Ullrich, Alberto Contador, usw. Es fällt schwer, überrascht zu sein von der Nachricht, dass der dominanteste aller Radrennfahrer positiv getestet wurde."

Italien

Gazzetta dello Sport: "Froome, ein Schock! Eine Zeitbombe tickt und droht in den Händen des Radsports und sogar des ganzen Weltsports zu explodieren. Der Countdown läuft. Allein schon die Ankündigung des Froome-Falls hat eine verheerende Auswirkung auf den Radsports."

Corriere dello Sport: "Heiliger, oder Teufel: Wenn es um Froome geht, scheiden sich die Geister. Ein zu arroganter Radfahrer und ein zu innovatives Team spalten die traditionalistische Welt des Radsports. Froome ist zum Symbol des neuen Radsports geworden - für seine guten und schlechten Seiten."

Repubblica: "Schatten auf Froome: Der Herr der Tour de France muss sich jetzt retten. Ein Radstar, der in seiner eigenen Welt nie beliebt war, muss sich gegen den Dopingverdacht wehren. Die Frage lautet: Kann ein Asthmatiker vier mal die Tour de France, die Vuelta und unzählige andere Rennen gewinnen?"

Corriere della Sera: "Froome unter Beschuss. Auf dem Spiel steht die Glaubwürdigkeit des Profis, seines Sky-Teams und des gesamten Radsports."

Spanien

Marca: "Jetzt hat es auch Chris Froome erwischt. Es ist kaum zu glauben, dass diese Skandale beim Radsport kein Ende finden. Trotzdem muss man jetzt abwarten, wie es weitergeht."

AS: "Jetzt könnte der Brite seinen Vuelta-Titel verlieren. Froome rechtfertigt sich mit seinem Asthmaleiden. Für den Radsport ist es wieder mal eine schlechte Nachricht."

Sport: "Froome wird positiv bei der Vuelta 2017 gestestet! Der vierfache Toursieger ist aber deswegen noch nicht sanktioniert worden. Froome gibt sein Asthmaleiden als Grund für die höhere Dosis an. Das könnte jetzt ein langer Prozess werden."

Niederlande

Algemeen Dagblad: "Der arme, arme Chris Froome. Als er die Tour of Spain gefahren ist, bekam er einen akuten Asthmaanfall, er musste Salbutamol nehmen. Und wie das dann so ist, haben sie es in seinem Pipi wiedergefunden. Was für ein Pech."

Schweiz

Neue Zürcher Zeitung: "Dem Radsport hätte kaum etwas Schlimmeres passieren können: Die imagezersetzenden Dopingskandale der beiden vergangenen Jahrzehnte, von Festina über Fuentes bis Armstrong, schienen gerade halbwegs verkraftet zu sein. Die Branche war daran, sich aufzurappeln. Jetzt droht ein Rückschlag, dessen Wucht noch kaum absehbar ist."