Auch Top-Sprinter Marcel Kittel hat "geschockt" auf den auffälligen Dopingtest bei Tour-de-France-Sieger Chris Froome reagiert. "Das ist schon mal der Super-Gau und ruft Erinnerungen an eine Zeit im Radsport hervor, von der wir uns alle so sehr distanzieren wollen", schrieb der 29 Jahre alte Radprofi des Teams Katusha-Alpecin auf seiner persönlichen Webseite.
Es habe "nicht irgendjemanden, sondern den vierfachen Tour-Sieger und das Aushängeschild unserer Sportart getroffen", meinte Kittel. Es sei "kompliziert", weil es eine Substanz sei, "die nicht sofort zu einer positiven Dopingprobe führt, weil sie an Asthma erkrankten Sportlern die Möglichkeit geben soll, trotzdem an Wettkämpfen teilzunehmen."
Kittel hofft auf eine "schnelle und plausible" Aufklärung vonseiten des Kapitäns des britischen Teams Sky, dieses Recht werde "in diesem konkreten Fall" eingeräumt. "Aber eins ist auch klar", schloss der deutsche Tour-Rekordetappensieger seine Botschaft: "Jeder Tag der Ungewissheit mehr ist auch ein schlechter für den Radsport."
Froome (32) war bei seinem Triumph bei der Spanien-Rundfahrt im September bei einer Dopingprobe mit einer unzulässig hohen Konzentration des Asthmamittels Salbutamol auffällig geworden. Dies hatte der Radsport-Weltverband UCI am Mittwoch offiziell mitgeteilt. Die B-Probe hatte das Ergebnis der A-Probe bestätigt. Die UCI sah zunächst regelkonform von einer Suspendierung ab und will erst weitere Informationen von Team und Fahrer einholen.