Vingegaard geht auf dem Weg zu seinem ersten Gesamtsieg bei der Frankreich-Rundfahrt mit 3:26 Minuten Vorsprung auf Titelverteidiger Tadej Pogacar ins entscheidende Einzelzeitfahren am Samstag. Auch mit einer Sicherheitsfahrt sollte Vingegaard sein komfortabler Vorsprung reichen. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn Pogacar seinem Herausforderer auf den knapp 41 km von Lacapelle nach Rocamadour mehr als knapp dreieinhalb Minuten abnehmen würde. Vingegaard hat seine exzellenten Qualitäten im Kampf gegen die Uhr bereits mehrfach unter Beweis gestellt.
Im Vorjahr hatte Laportes Landsmann Julian Alaphilippe bei der ersten Etappe für den bisher letzten französischen Tagessieg gesorgt. Laporte beendete die Serie von 39 Tour-Etappen in Folge ohne Sieg der Lokalmatadoren in bravouröser Manier und krönte damit gleichzeitig auch die fantastische Vorstellung seines Teams Jumbo-Visma, für das es der insgesamt fünfte Etappensieg bei der diesjährigen Tour war.
Am Donnerstag hatte Vingegaard vor den Augen von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron beim letzten Pyrenäen-Showdown der diesjährigen Tour für eine Vorentscheidung im Kampf um das Gelbe Trikot gesorgt. Der Vorjahreszweite nahm Pogacar in einem Duell der Extraklasse beim letzten Anstieg in Hautacam weitere 1:08 Minuten ab. Bereits in den Alpen hatte Vingegaard von einem kapitalen und bislang ungewohnten Einbruchs Pogacars profitiert und fast drei Minuten abgenommen.
Wie erwartet begann das Rennen am Freitag hektisch und mit einer Menge Tempo. Politt, der bereits am letzten Ruhetag am Montag seine Ambitionen auf die 19. Etappe angemeldet hatte, fand sich wenige Kilometer nach dem scharfen Start in Castelnau-Magnonac in einer fünf Mann starken Fluchtgruppe wieder.
Für den Etappensieger des vergangenen Jahres endete der Ausflug jedoch bereits eine knappe Stunde später aufgrund des hohen Tempos im Hauptfeld. "Es war unsere letzte Chance heute. Es war wieder extrem hart, das Feld extrem nervös", sagte Politt in der ARD: "Ich habe es versucht, aber ich habe direkt gemerkt, dass ich es heute nicht durchstehen werde. Ich bin froh, dass es bald vorbei ist."
Zuvor war das Rennen 30 km nach dem Start wegen eines erneuten Protests auf der Strecke neutralisiert worden. Um wen genau es sich bei den Protestierenden handelte, wurde nicht bekannt. Nach knapp fünf Minuten war die Etappe mit den bestehenden Abständen fortgesetzt worden.
In der Schlussphase wurde dann der Massensprint vorbereitet und die die drei Ausreißer gestellt. Dann jubelte Laporte.
Tour de France: Die Gesamtwertung nach 19 Etappen
Platz | Name | Zeit/Abstand |
1 | Jonas Vingegaard | 75:45:44 |
2 | Tadej Pogačar | +3:21 |
3 | Geraint Thomas | +8:00 |
4 | David Gaudu | +11:05 |
5 | Nairo Quintana Rojas | +13:35 |
Tour de France: 19. Etappe im Liveticker zum Nachlesen
Christophe Laporte gewinnt 19. Etappe: Mit dem richtigen Timing stürmt Christophe Laporte überlegen zum Etappensieg - einem weiteren Erfolg für das überragende Team von Jumho - Visma.
Tour de France: 19. Etappe | ||
Platz | Name | Zeit/Abstand |
1. | C. Laporte | 3:52:04 |
2. | J. Philipsen | +0:01 |
3. | A. Dainese | +0:01 |
Flamme Rouge: Christophe Laporte führt das Rennen an, muss das Ding auf dem letzten Kilometer von vorn fahren. Der Franzose haut alles raus, braust an Fed Wright vorbei.
Flucht beendet: Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel rückt das Feld bedrohlich nahe. Gleich ist es um die drei Flüchtigen geschehen.
Immer noch etwa zehn Sekunden: Die Situation im Hauptfeld spricht für die Ausreißer, die nach wir vor nur gut zehn Sekunden voraus radeln. Und im Hauptfeld hat Wout Van Aert seine Arbeit verrichtet, geht jetzt raus und lässt sich zurückfallen.
Sprinter zunehmend auf sich allein gestellt: Mit Michael Matthews macht jetzt ein weiterer Sprinter ganz vorn im Wind die Arbeit. Die Verzweiflung bei den Teams der schnellen Leute muss groß sein. Denen gehen die Helfer aus.
Schwierige Nachführarbeit: Wout Van Aert höchstpersönlich fährt momentan an der Spitze des Pelotons, arbeitet für Jons Vingegaard. Das deutet darauf hin, dass der Belgier nicht auf Etappensieg geht. So viele Leute von Sprinterteams sind nicht mehr verblieben.
Noch zehn Kilometer: Zehn Kilometer vor dem Ziel schmilzt der Abstand empfindlich zusammen, der bewegt sich auf zehn Sekunden zu.
Harter Kampf der Ausreißer: Eisern hält das Spitzentrio eine knappe halbe Minute. Wie steht es um die Kräfte der Sprinterteams? Gibt es da noch genügend Leute, die Tempo machen können?
Cahors: Übrigens ist Cahors im Departement Lot zum dritten Mal Etappenort der Tour. 1994 gab es eine Zielankunft und einen Start. 2007 wurde hier letztmals mit einem Tagesabschnitt begonnen. Etwa 20.000 Menschen sind in dieser Stadt im gleichnamigen Arrondissement zu Hause.
Pedersen fällt zurück: Mads Pedersen ist jetzt auch endgültig raus aus der Verlosung für heute. Der gesundheitlich angeschlagene Däne fällt zurück.
Alles offen: Entschlossen gehen die Ausreißer vor, legen alles rein in ihre Flucht. Den Sprinterteams im Peloton gelingt es allerdings, den Abstand relativ konstant bei etwa einer halben Minute zu halten. Es bleibt alles offen.
Fred Wright: Eine halbe Minute fährt das Trio derzeit voraus. Dazu gehört auch Fred Wright. Der 23-jährige Engländer absolviert seine zweite Tour, hat überdies 2019 mal eine Etappe der Tour de l'Avenir für sich entschieden.
Alexis Gougeard: Auch Alexis Gougeard hat 2015 mal eine Vuelta-Etappe gewonnen durfte 2019 bei der Tour man die Rote Startnummer tragen. Der 29-jährige Franzose bestreitet seine dritte Frankreich-Rundfahrt.
Jasper Stuyven: Ohne Frage ist Jasper Stuyven ein Mann für solch einen Husarenritt. Der Belgier hat 2021 Mailand - San Remo gewonnen und zudem eine Vuelta-Etappe auf dem Konto (2015). Bei der Tour ist der 30-Jährige zum sechsten Mal dabei und hat sich dabei schon mehrfach als Ausreißer in Szene gesetzt, zweimal die Rote Startnummer getragen und befand sich darüber hinaus 2016 mal drei Tage im Bergtrikot.
Trio an der Spitze: Gougeard bekommt zwei Begleiter. Jasper Stuyven und Fred Wright stellen den Anschluss her. Etwa 20 Sekunden liegen die Drei vor dem jagenden Feld.
Gougeard geht auf und davon: Umgehend gibt es eine neue Attacke. Alexis Gougeard macht sich aus dem Staub. Kurz darauf tritt auch Tadej Pogacar an. Der Slowene aber wird natürlich nicht weggelassen. Wout Van Aert passt auf.
Flucht beendet: Unmittelbar danach nimmt Simmons die Beine hoch, lässt sich 35 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld schlucken.
Bergpunkt für Simmons: Gute Chancen auf die Rote Startnummer hat Quinn Simmons bis hierhin gewiss. Jetzt aber gibt es erst einmal den vorletzten Bergpunkt dieser Tour. Der 21-Jährige streicht überdies 200 Euro für die Mannschaftskasse von Trek - Segafredo ein.
Zweite Bergwertung: Inzwischen befindet sich Quinn Simmons im 1,6 Kilometer langen Anstieg zur zweiten und letzten Bergwertung des Tages. Der im Schnitt 6,3 Prozent steile Weg zur Côte de Saint-Daunes fürht bis auf 267 Meter.
Pogacar wieder im Feld: Recht zügig findet sich Pogacar wieder im Peloton ein. Dagegen fährt eine Gruppe um Simon Geschke weiterhin dahinter. Vermutlich besteht dort wenig Interesse, heute noch unnötig Kräfte zu verschleudern. Mit einer Rückkehr ins Hauptfeld ins nicht unbedingt zu rechnen. Von abgehängten Sprintern ist nichts überliefert.
Pogacar mit Defekt: Wegen eines Reifenschadens muss Tadej Pogacar stoppen. Ein Teamkollege ist bei ihm, um den zweifachen Toursieger nach dem Radwechsel wieder heranzuführen. Plötzlich finden sich noch zwei Helfer ein. Das sind alle, die Team UAE Emirates noch im Rennen hat.
Simmons nun allein: Mikkel Honore, Taco van der Hoorn und Matej Mohoric werden jetzt vom Peloton geschluckt. Einzig Quinn Simmons fährt nun noch an der Spitze. Etwa 20 Sekunden sprechen für den US-Amerikaner.
Hauptfeld zerflogen: Offenbar sind doch nicht alle so gut über den Berg gekommen. Mehrere Gruppe fahren inzwischen hinter der Gruppe des Gelben Trikots. Simon Geschke ist da unter anderem abgefallen. Ein paar Sprinter dürften auch dabei sein.
Duo jetzt vorn: Mohoric und Simmons haben eine knappe halbe Minute gewonnen, die sie ihren einstigen Fluchtbegleitern jetzt vorausfahren. Das Peloton liegt eine Minute dahinter. Offenbar sind dort alle mit über den Berg gekommen.
Mohoric holt Bergwertung: Tausende Zuschauer säumen die Straßen und sorgen für tolle Atmosphäre. Quinn Simmons tritt an. Einzig Matej Mohoric kann folgen. Letztgenannter Slowene holt sich letztlich den Bergpunkt, mit dem 200 Euro für die Mannschaftskasse von Bahrain Victorious einhergehen.
Lauzerte: Jetzt beginnt in Lauzerte der Anstieg zur Bergwertung. Nach wie vor sind hier die Straßen schmal und geprägt von rauem, unmarkiertem Asphalt. Mal sehen, wie die Sprinter über diesen Berg kommen.
Unveränderte Situation: Obwohl den vier Ausreißern ihr Schicksal bekannt ist, radeln die tapfer weiter. Aktuell bauen die Hasardeure auf 40 Sekunden, was natürlich weiterhin viel zu wenig ist.
Bergwertung bei Lauzerte: Allmählich nähern wir uns der ersten von zwei Bergwertungen des Tages. Die Punkte sind ja nicht mehr interessant. Ohnehin gibt es für die verbliebenen Anstiege der 4. Kategorie nur jeweils einen Zähler. Die Auffahrt zur Côte de la Cite medievale de Lauzerte ist zwei Kilometer lang und im Schnitt 6,2 Prozent steil.
Die Arbeiter im Hauptfeld: Trek - Segafredo, das Team von Pedersen, beteiligt sich auch gar nicht an der Nachführarbeit. Dagegen arbeiten Guillaume Van Keirsbulck (Alpecin) für Philipsen, Philippe Gilbert (Lotto Soudal) für Ewan, Christopher Juul-Jensen (BikeExchange) für Michael Matthews, Mathieu Burgaudea (TotelEnergies) für Peter Sagan und Christopher Hamilton (DSM) für Alberto Dainese.
Sprinter in Erwartung des Finales: Und so dürfen sich die Sprinter bereits moralisch drauf einstellen, heute in Cahors gefragt zu sein. Mit Wout Van Aert müssen wir ohnehin immer rechnen. Dazu ist Fabio Jakobsen ein Anwärter. Caleb Ewan hat offensiv angekündigt, dass er gewinnen möchte. Dann wäre da noch Jasper Philipsen. Mads Pedersen hingegen ist aufgrund von Magenproblemen nicht ganz fit. Da bleibt abzuwarten, ob der den Sprint überhaupt mitfahren kann.
Alles im Griff: Weiterhin tut sich wenig. Man lässt die Fluchtgruppe zappeln - bei aktuell etwa 50 Sekunden Abstand. Es müsste etwas Unvorhergesehenes geschehen, damit die Vier dort vorn eine Chance haben. Doch einen Massensturz im Feld wollen wir bitte nicht erleben. Einzig das könnte die dortige Nachführarbeit stören. Ansonsten haben die Teams im Peloton alles im Griff.
Valence d'Agen: Jetzt fährt die Tour durch Valence d'Agen. 1878 und 1982 war die Gemeinde bereits Etappenort der Tour - einmal zum Start und zweimal für Zielankünfte. Heute braust das Peloton einfach nur an der Église Notre-Dame vorbei. Mit bunten Wimpeln und zahlreichen Menschen an den Straßen feiert der kleine Ort die Ritter der Landstraße.
Garonne: Mittlerweile müssen die Ausreißer bei ihrer Fahrt über die Garonne erkennen, dass man sie an der langen Leine verhungern lässt. Das Peloton behält die Kontrolle, hält den Abstand stabil bei einer Minute. Woher holen die vier Flüchtigen die Motivation, immer weiter zu machen? Was gibt es da für eine Hoffnung!
Straffes Tempo: Während der zweiten Rennstunde wurden 45,6 Kilometer zurückgelegt. In der Summe liegen wir damit bei einem Geschwindigkeitsschnitt von 48,6 Stundenkilometern. Nach wir vor sind wir dem schnellsten Schnitt der Marschtabelle etwas voraus und könnten damit theoretisch kurz nach 17 Uhr das Ziel erreichen. Allerdings wird es zum Ende des Tages nochmals etwas hügeliger, was uns sicherlich Tempo kosten wird.
Fast 30 Grad: Auch heute herrschen Temperaturen nahe 30 Grad. Zumindest brennt die Sonne nicht pausenlos vom Himmel. Lockere Bewölkung sorgt immer wieder dafür, dass sich die Sache für die Profis etwas angenehmer gestaltet. Mit Niederschlägen wird nicht gerechnet. Das ist eine gute Nachricht. Nasse und rutschige Straßen können die Pedaleure nämlich gar nicht gebrauchen.
Schmale Straße: Aktuell bewegen sich die Radprofis auf einer schmalen Straße mit rauem Asphalt und ohne Markierungen. Das tut die Gruppe mit stabil einer Minute Vorsprung. Mit dieser Situation könnten alle Beteiligten locker noch 60, 70 Kilometer zufrieden sein.
Pedersen mit Mühe: Auf dem aktuell hügeligen Terrain kämpft Mads Pedersen am Ende des Feldes. Der Weltmeister von 2019 müht sich, sitzt unruhig und mit wankendem Oberkörper auf dem Rad. Wie viele Körner werden da noch für ein eventuelles Sprintfinale übriges sein?
Dank an die Ausreißer: Immerhin haben wir die Gruppe dort vorn, sonst würde vollends Langeweile ausbrechen. Von daher gehört den Hasardeuren unser Dank. Und vielleicht wird ja einer von ihnen am Ende mit der Roten Startnummer belohnt.
Vier gegen alle: Mikkel Honore (Quick-Step), Quinn Simmons (Trek - Segafredo), Taco van der Hoorn (Intermarche - Wanty Gobert) und Matej Mohoric (Bahrain Victorious) rackern sich weiter eine Minute für dem Feld ab. Und alle wissen, sie tun das letztlich vergeblich. Alles deutet heute auf eine Massenankunft hin.
Bergtrikot mit 75 Punkten: In der vergangenen Tagen hat Simon Geschke mal nachgezählt, wie viele rote Punkte auf dem Bergtrikot zu finden sind, ist dabei auf 75 gekommen. Diese Zahl erreicht der führende Jonas Vingegaard im Klassement nicht einmal (72). Selten ging diese Wertung bei der Tour derart billig weg. Es geht bis auf die 1960er Jahre zurück, als der Trikotgewinner mal weniger Zähler sammelte, was natürlich immer auch von der jeweiligen Punktevergabe und insgesamt vom Profil der Tour abhängt.
Ausreißer ohne Politt: Derzeit wächst der Vorsprung der Ausreißer wieder an, liegt aktuell bei 45 Sekunden. Was wird Nils Politt jetzt wohl denken? Hat der deutsche Meister die Waffen zu früh gestreckt? Sonst wäre er hier vorn noch dabei. Andererseits hat sich erwiesen, dass die Gruppe das Ziel an der Spitze nicht erreichen wird. Von daher strampeln die vier verblieben Jungs letztlich ja doch vergebens.
Barthe wieder gestellt: Cyril Barthe kämpft vergeblich, schafft den Anschluss nach vorn einfach nicht. Als der 26-Jährige das erkennt, nimmt er die Beine hoch und verschwindet wieder in den Tiefen des Pelotons.
Barthe attackiert: Cyril Barthe greift aus dem Peloton an. Während sich einige Kollegen Verpflegungsbeutel reichen lassen, holt der Franzose ein paar Sekunden raus.
Abstand wächst wieder: Das verbliebene Quartett gewinnt nun wieder an Boden. Im Peloton sieht man natürlich noch lange nicht die Notwendigkeit, die Ausreißer zu stellen.
Politt lässt es gut sein: Während Nils Politt die Beine hoch nimmt, wehrt sich Mikkel Honore. Der Däne möchte sich nicht geschlagen geben. Drei seiner Begleiter fahren ein paar Meter dahinter. Das Hauptfeld hat die Jungs im Blick.
Flucht fast beendet: Im Hauptfeld halten die Sprinterteams die Geschwindigkeit zumindest so hoch, dass es für die Flüchtigen keine Chance auf Erfolg gibt. Das hat das Quintett längst bemerkt. So wird der Abstand immer kleiner. Ein Zusammenschluss steht unmittelbar bevor.
Lanterne Rouge: So geht unser Blick ganz ans Ende des Gesamtklassements. Dort ist Caleb Ewan zu finden. Nach dem Aus von Enric Mas bedeutet das Platz 139. Der Rückstand des Australiers zum Gelben Trikot ist mehr als fünfeinhalb Stunden groß. Die letztplatzierte Mannschaft im Teamklassement ist übrigens Quick-Step Alpha Vinyl mit satten zehneinhalb Stunden Rückstand.
Kleiner Abstand: Derzeit schmilzt der Vorsprung der Fluchtgruppe auf 40 Sekunden zusammen. Die Geschwindigkeit nimmt gerade etwas ab. Viel mehr tut sich aktuell nicht.
Fast 52 Stundenkilometer: In der ersten Rennstunde haben die Profis 51,8 Kilometer zurückgelegt. Damit liegen wir weit vor dem schnellsten Schnitt der Marschtabelle, der auf eine Zielankunft um 17:16 Uhr abzielt.
Departement Gers: Übrigens führt die Etappe heute überwiegend in nordnordöstliche Richtung. Aktuell rollen die Fahrer durch das Departement Gers. Im weiteren Verlauf werden wir noch nach Tarn-et-Garonne kommen. Das Ziel liegt im Departement Lot.
Weiter zu wenig Vorsprung: Weiterhin pendelt der Vorsprung der Ausreißer zwischen einer und anderthalb Minuten. Das klingt nicht sonderlich vielversprechend. Im Peloton behält man die Kontrolle und wird die Gruppe unter diesen Umständen mühelos zurückholen können.
Philipsen hat Platz 2 im Blick: Sicherlich muss ein Radprofi in diesen Zeiten auch mal einen Schritt weiter denken. Angenommen einer der Trikotinhaber fällt noch wegen eines positiven Corona-Tests aus ... Es gibt zwar schönere Triumphe, als etwas auf diese Weise zu erben, aber natürlich muss die Wertung ja vergeben werden. Jasper Philipsen arbeitet daran, sich für den Fall der Fälle in Position zu bringen. In Sachen Grünes Trikot, welches Wout Van Aert eigentlich sicher hat, fehlen dem Alpecin-Profi noch 13 Zähler zum hier noch zweitplatzierten Tadej Pogacar.
Die weiteren Punkte: Aus dem Peloton holt sich Jasper Philipsen zehn Zähler - vor Wout Van Aert (9), Christopher Juul-Jensen (8), Guillaume Van Keirsbulck (7), Christopher Hamilton (6), Philippe Gilbert (5), Mathieu Burgaudeau (4), Nathan Van Hooydonck (3), Michael Storer (2) und Jonas Vingegaard (1).
Zwischensprint in Auch: Jetzt rollt die Fluchtgruppe an der Sprintwertung in Auch durch. Quinn Simmons holt sich die 20 Punkte und die 1.500 Euro für die Mannschaftskasse von Trek - Segafredo. Dahinter reihen sich Nils Politt (17 Punkte, 1.000 Euro), Taco van der Hoorn (15, 500), Mikkel Honore (13) und Matej Mohoric (11).
Noch vier Teams komplett: Nach dem heutigen Rückzug von Enric Mas sind es inzwischen 37 Radprofis, die das Rennen aus unterschiedlichen Gründen verlassen mussten. Wir haben noch vier Mannschaften, die alle acht Männer dabei haben: Ineos Grenadiers, Groupama - FDJ, Intermarche - Wanty - Gobert Materiaux und B&B Hostels - KTM. Lediglich drei Fahrer sind dem AG2R Citroën Team verblieben.
Weiter geht's! Nach ein paar Minuten ist die Straße wieder frei. Die Spitzengruppe rollt los. Jetzt muss das Hauptfeld noch einen Moment ausharren, bis in etwa der ursprüngliche Abstand wieder hergestellt ist. 1:20 Minuten sind das gewesen.
Rennen gestoppt: Wegen eines Protests wird den Radprofis die Weiterfahrt versperrt. Das Rennen muss gestoppt werden. Worum es de Aktivisten geht, lässt sich nicht feststellen.
Die weiteren Ausreißer: Übrigens sind die anderen drei Ausreißer jeweils zum ersten Mal bei der Tour dabei. Taco van der Hoorn kann immerhin auf einen Etappensieg beim Giro d'Italia 2021 verweisen. Mikkel Frølich Honore fehlen mit 25 Jahren noch die ganz großen Erfolge. Noch jünger ist Quinn Simmons (21). Der US-Amerikaner gewann kürzlich bei der Tour des Suisse das Bergtrikot.
Der Grüne Wout: Neben Vingegaard und Pogacar, die auf den schweren Etappen dominierten, zusammen fünf Etappensiege holten und das Gesamtklassement unter sich ausmachten, war Wout Van Aert der dritte große Protagonist dieser Tour. Der Belgier gewann zwei Etappen, fuhr vier Tage in Gelb, hat seit dem zweiten Tag das Grüne und erkämpfte dieses in überragender Manier. Sein Triumph in der Sprintwertung läuft auf einen historisch großen Vorsprung hinaus. 232 Punkte ist der derzeit groß. Und als wäre das nicht genug, war der Olympiazweite immer wieder auch als Helfer für den Teamkollegen Jonas Vingegaard im Einsatz. Den Vogel schoss der 27-Jährige gestern ab, erwies sich als maßgebender Gestalter der schweren Bergetappe - und das bis zu seinem sensationellen 3. Platz am Ende. Van Aert wäre dabei beinahe auch noch ins Textil des besten Kletterers gefahren. Das hat es in der Geschichte der Tour nur ein einziges Mal gegeben. Eddy Merckx vollbrachte dieses Kunststück 1969. Als Lohn für diese famose Leistung fährt der Belgier heute mit der Roten Startnummer.
Abstand hält sich in Grenzen: Richtig weit weg kommen die Ausreißer nicht. Etwas über eine Minute - viel mehr gönnt man dem Quintett nicht. Im Peloton wird für ein konstant hohes Tempo gesorgt, man behält alles unter Kontrolle.
Matej Mohoric: Zu nennen wäre natürlich auch Matej Mohoric. Der Slowene hat bereits zwei Etappen auf dem Konto - beide bei der letztjährigen Tour als Solist errungen. Und in dieser Saison gewann der 27-Jährige Mailand - San Remo. Auch bei Giro und Vuelta verbuchte Mohoric schon jeweils einen Tageserfolg.
Nils Politt: Mittlerweile bauen die Ausreißer auf gut eine Minute Guthaben. Und da sind ein paar starke Jungs dabei - prädestiniert für solch einen Ritt. Das wäre natürlich Nils Politt. Der deutsche Meister hat im vergangenen Jahr bereits eine Tour-Etappe aus einer Fluchtgruppe heraus gewonnen, war bereits bei der Deutschland-Tour erfolgreich - auch im Gesamtklassement. In diesem Jahr gewann der Mann von Bora - Hansgrohe Rund um Köln.
Keine Gefahr fürs Gesamtklassement: Bester im Gesamtklassement ist übrigens Nils Politt - mit mehr als drei Stunden Rückstand. In dieser Hinsicht also spricht nichts dagegen, die Gruppe gewähren zu lassen.
Alle zufrieden? Ganz offensichtlich haben sich alle sehr früh mit der Situation angefreundet. Die fünf Flüchtigen dürfen erst einmal fahren. Nun stellt sich die Frage, wie weit werden die von der Leine gelassen. Halten sich die Sprinterteams die Option offen, das Quintett wieder einfangen zu können?
Stabile Situation: Fürs Erste wächst der Vorsprung der Ausreißer an. 40 Sekunden sind das mittlerweile. Weitere Fahrer setzen erst einmal nicht nach, im Peloton baut man auf ein konstantes Tempo.
Maillot Jaune: Auf komfortable dreieinhalb Minuten hat Jonas Vingegaard sein Polster an der Spitze des Gesamtklassements gestern aufgestockt, nachdem der Däne zuvor zahlreiche Angriffe seines Widersachers Tadej Pogacar pariert hatte. Da brennt auch im Zeitfahren am Samstag nach menschlichem Ermessen nichts mehr an. Vingegaard muss nur noch heil und gesund in Paris ankommen. Übrigens ist zu allen anderen Entscheidungen auch das Podium bereits ausgemachte Sache. Dritter im Bunde ist Geraint Thomas, der gut drei Minuten Vorsprung auf den viertplatzierten David Gaudu aufweist und somit ebenfalls auf der sicheren Seite scheint.
Fünfergruppe: Inzwischen radeln fünf Männer vorn. Zu diesen gehört Nils Politt. An dessen Seite kurbeln Matej Mohoric, Quinn Simmons, Mikkel Honore und Taco van der Hoorn.
Erste Attacke: Nach entspannt dahin rollenden vier Kilometern kommt erstmals Bewegung rein. Drei Profis versuchen, Land zu gewinnen. Sicherlich werden gleich weitere Fahrer versuchen, Anschluss zu finden.
Geschke immer noch im Bergtrikot: Simon Geschke hatte das Bergtrikot ganz nah vor Augen, wäre der erste deutsche Gewinner gewesen. Doch sein bis dahin grandioser Kampf um die Punkte scheiterte gestern am Col d'Aubisque. Der 36-Jährige ging auf der Etappe leer aus, blieb aber zunächst im Bergklassement virtuell vorn. Erst am allerletzten Berg fing ihn Jonas Vingegaard um acht Punkte ab. Da der Däne aber in Gelb fährt, wird Geschke die zweifelhafte Ehre zuteil, das gepunktete Schmuckstück stellvertretend bis Paris tragen zu dürfen. In seiner Enttäuschung zeigte sich der Cofidis-Profi gestern wenig begeistert und äußerte gar keinen Bock drauf zu haben. Es sei das Schlimmste das Trikot jetzt weiter tragen zu müssen.
Scharfer Start: Jetzt gibt Tour-Direktor Christian Prudhomme das Rennen, die gelbe Flagge schwenkend, frei. Zunächst bleiben Attacken aus.
Ausfall: Auf einen weiteren Fahrer müssen wir heute verzichten. Enric Mas von Movistar ist nicht mehr am Start. Der Mallorquiner war Elfter im Gesamtklassement. Ihm wurde ein positiver Corona-Test zum Verhängnis.
Das Feld rollt: Soeben setzt sich das Peloton der 139 verbliebenen Fahrer in Bewegung. Gemächlich rollt man durch die Straßen von Castelnau-Magnoac. Die kleine Gemeinde im Süden Frankreichs ist erstmals Etappenort der Grande Boucle
Drei Tage noch: Ein Großteil der Radprofis wird es sicherlich begrüßen, dass nach den Strapazen auf den zurückliegenden knapp 3.000 Kilometern nicht mehr so viel auf dem Spiel steht. Genug Arbeit wartet an den kommenden drei Tagen dennoch auf die Pedaleure. Und natürlich möchte jetzt jeder auch unbedingt Paris erreichen und sich auf den Champs-Élysees von Hunderttausenden feiern lassen.
Alles entschieden: Spannung beziehen wir an den letzten Tourtagen nur noch aus dem Kampf um die Tagessiege, alles andere ist praktisch entschieden. Jonas Vingegaard verteidigte gestern mit dem Etappenerfolg dank der famosen Taktik und Leistung seines Teams Jumbo - Visma das Gelbe Trikot und wird sich das nicht mehr nehmen lassen. Das Bergtrikot kann dem Dänen zudem rechnerisch niemand mehr streitig machen. Das Grüne Leibchen ist Wout Van Aert bereits seit vorgestern sicher. In der Nachwuchswertung um das Weiße Trikot führt Tadej Pogacar mit fast 50 Minuten (!) Vorsprung. Und in der Mannschaftswertung baut Ineos Grenadiers auf ein Polster von weit mehr als einer halben Stunde. So bleiben neben den Etappensiegen als Anreiz nur noch die Roten Startnummern, die es täglich für den angriffslustigsten Fahrer gibt.
Profil: Natürlich wäre das heute etwas für die Sprinter, die wie auch am Sonntag nochmals zuschlagen könnten. Doch wie viel Energie haben die verbliebenen Fahrer von deren Teams nach den kräftezehrenden Tagen noch? Mit Sicherheit geht wieder eine Gruppe, die ja vielleicht sogar durchkommt. Die Zwischenwertungen - der Sprint nach gut 38 Kilometern in Auch sowie die zwei kleinen Bergwertungen auf dem letzten Drittel der heutigen Wegstrecke - sind allenfalls hinsichtlich der Geldprämien noch interessant. Die Punkte tun nichts mehr zur Sache.
Vor Beginn: Fortan geht es weitgehend flach dahin bis Paris - so auch heute auf den 188,3 Kilometern zwischen Castelnau-Magnoac und Cahors. Gegen 13:10 Uhr soll der scharfe Start erfolgen.
Vor Beginn: Nach beinahe drei Wochen Frankreich-Rundfahrt liegen die topografischen Schwierigkeiten hinter den Fahrern.
Vor Beginn: Herzlich willkommen zur 19. Etappe der Tour de France!
Tour de France: 19. Etappe heute im Liveticker - Übertragung im TV und Livestream
Mehrere Möglichkeiten werden heute geboten, um die 18. Etappe live zu verfolgen. Im Free-TV kümmern sich wie üblich Eurosport (ab 12.50 Uhr) und die ARD (ab 16.05 Uhr) um die Übertragung. Was die Übertragung im Livestream betrifft, sind Eurosport, die ARD mit dem Stream bei sportschau.de, und DAZN die richtigen Anlaufstellen.
Tour de France: Alle Etappen im Überblick
Etappe | Datum | Start - Ziel | Streckenlänge |
1. Etappe | 1. Juli 2022 | Kopenhagen - Kopenhagen | 13 km |
2. Etappe | 2. Juli 2022 | Roskilde - Nyborg | 199 km |
3. Etappe | 3. Juli 2022 | Vejle - Sønderborg | 182 km |
Transfertag | 4. Juli 2022 |
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4. Etappe | 5. Juli 2022 | Dünkirchen - Calais | 172 km |
5. Etappe | 6. Juli 2022 | Lille - Arenberg Porte du Hainaut | 144 km |
6. Etappe | 7. Juli 2022 | Binche - Longwy | 220 km |
7. Etappe | 8. Juli 2021 | Tomblaine - Planche des Belles Filles | 176 km |
8. Etappe | 9. Juli 2022 | Dole - Lausanne | 184 km |
9. Etappe | 10. Juli 2022 | Aigle - Chatel Le Portes du Soleil | 183 km |
1. Ruhetag | 11. Juli 2022 | ||
10. Etappe | 12. Juli 2022 | Morzine - Megeve | 148 km |
11. Etappe | 13. Juli 2022 | Albertville - Col du Granon | 152 km |
12. Etappe | 14. Juli 2022 | Braincon - Alpe d´Huez | 166 km |
13. Etappe | 15. Juli 2022 | Bourg d´Oisans - Saint-Etienne | 195 km |
14. Etappe | 16. Juli 2022 | Saint-Etienne - Mende | 195 km |
15. Etappe | 17. Juli 2022 | Rodez - Carcassone | 200 km |
2. Ruhetag | 18. Juli 2022 | ||
16. Etappe | 19. Juli 2022 | Carcassone - Foix | 179 km |
17. Etappe | 20. Juli 2022 | Saint-Gaudens - Peyragudes | 130 km |
18. Etappe | 21. Juli 2022 | Lourdes - Hautacam | 143 km |
19. Etappe | 22. Juli 2022 | Castelnau-Magnoac - Cahors | 189 km |
20. Etappe | 23. Juli 2022 | Lacapelle Marival - Rocamadour | 40 km |
21. Etappe | 24. Juli 2022 | Paris La Defense - Paris Champs-Élysées | 112 km |