"Vor fünf Jahren hatte ich meinen Riesen-Absturz, da ging es um Leben und Tod, ich habe fast alles verloren, fast auch mein Leben", sagte der ehemalige Rad-Star bei einer Veranstaltung von Prime Video am Donnerstag in München. Im Bayerischen Hof wurde die Doku-Serie "Jan Ullrich - Der Gejagte", die ab dem 28. November bei dem Streaming-Anbieter zu sehen sein wird, erstmals in Auszügen vorgestellt.
Ullrich war 2018 schwer abgestürzt und hatte mehrfach mit Eskapaden für Negativschlagzeilen gesorgt. Mittlerweile hat sich der 49-Jährige stabilisiert und ist auch wieder regelmäßig auf dem Rad aktiv. Er habe sich "mit Hilfe von Freunden, von Fachleuten und natürlich von Familie da rausgekämpft", berichtete Ullrich.
Es sei wichtig gewesen, mit der Vergangenheit zurechtzukommen, erklärte der Ex-Profi: "Du musst dich stellen." Das sei am Anfang "wahnsinnig schwer" gewesen: "Es hat auch viele Tränen gegeben." Mit der Dokumentation und der Verarbeitung seines Lebens gehe es ihm nun besser, sagte Ullrich: "Ich fühle mich viel leichter, ich habe den Rucksack für mich abwerfen können und habe Frieden mit meiner Vergangenheit geschlossen."
Er sei "wirklich offen und ehrlich mit allen umgegangen". Ullrich hofft, "dass die Zuschauer, die Fans, die Menschen, die das sehen, mich vielleicht ein bisschen besser kennenlernen" und sich "ein bisschen in mich reinversetzen können".
Jan Ullrich äußert sich erstmals zu Blutdoping
Ullrich äußerte sich außerdem über die Doping-Vorfälle anno 2006, welche seine Karriere beendeten. "Er war ein sehr sympathischer Mann. Ich habe ihn nicht so oft getroffen, aber ich hatte irgendwie Vertrauen. Mir wurde gesagt, es sei sehr sicher", sagte er über den spanischen Doping-Arzt Eufemanio Fuentes.
Die Wirkung des Blutdopings beschrieb Ullrich wie folgt: "Wenn man das Blut wiederbekommt, merkt man schon einen Schub."