Pantano gewinnt Etappe nach Culoz

SID
Jarlinson Pantano hat die 15. Etappe der diesjährigen Tour gewonnen
© getty

Der kolumbianische Radprofi Jarlinson Pantano hat bei der 103. Tour de France die Bergetappe nach Culoz gewonnen. Der 27-Jährige vom Team IAM setzte sich am Sonntag auf dem 15. Teilstück nach 160 km und sechs Bergwertungen im Spurt zweier Ausreißer vor dem Polen Rafal Majka (Tinkoff) durch.

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Für die deutschen Profis war auch am Tag nach der erneuten bitteren Sprintpleite für Marcel Kittel und Andre Greipel nichts zu holen.

"Ich habe mehr Gegenwehr erwartet, ich war überrascht. Aber es war ein derart harter Tag, dass wohl niemand dazu die Beine hatte", sagte Froome: "Ich hatte alles unter Kontrolle und musste nicht an mein Limit gehen."

Froome verteidigte beim Auf und Ab durch den französischen Jura mit sechs Bergwertungen - darunter den Grand Colombier aus der höchsten Kategorie - trauwandlerisch sicher sein Gelbes Trikot. Allerdings verzichteten seine größten Konkurrenten um den am Freitag im Zeitfahren schwer geschlagenen Kolumbianer Nairo Quintana auf ernsthafte Attacken - der Weg von der letzten Bergwertung ins Ziel war mit mehr als 15 km zu lang.

Die 15. Etappe im RE-LIVE

In der Gesamtwertung führt der gebürtige Kenianer weiter mit 1:47 Minuten vor dem Niederländer Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und 2:45 Minuten vor Landsmann Adam Yates (Orica-BikeExchange). Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar) liegt auf Rang vier (+2:59). "Natürlich muss ich auf Quintana aufpassen, der gesagt hat, vor allem in der letzten Woche angreifen zu wollen", hatte Froome vor der Etappe gemeint: "Aber möglicherweise ist Mollema mein stärkster Konkurrent - er war ja am Mont Ventoux an meinem Hinterrad."

Kittel ist frustriert

Als einziger der Klassement-Fahrer schwächelte am Sonntag Teejay van Garderen, der bis dahin Gesamtsechste verlor rund anderthalb Minuten auf Froome. Emanuel Buchmann, der deutsche Anwärter auf eine starke Platzierung im Gesamtklassement, musste Lehrgeld zahlen und erreichte als bester Deutscher rund neun Minuten hinter Froome auf Platz 39 das Ziel.

Sieger Pantano hatte gemeinsam mit dem Polen Rafal Majka die Zielgerade erreicht und im Sprint die besseren Beine. "Damit wird ein Traum wahr", sagte der 27-Jährige. Majka tröstete sich mit dem Bergtrikot.

Das Ergebnis der 15. Etappe auf einen Blick

Am Samstag hatten die deutschen Profis ihre Tour de Frust fortgesetzt und erneut ihren zweiten Etappensieg verpasst - und dies nicht gerade geräuschlos: Nachdem Sprintstar Kittel gegen Mark Cavendish im Massenspurt zum wiederholten Mal den Kürzeren gezogen hatte, kochten kurzzeitig die Emotionen beim Thüringer Modellathleten hoch.

"Cavendish hat mein Ergebnis verändert, das sieht man im Video. Ich hätte mir mehr zugetraut als Platz fünf", schimpfte Kittel. Der 28 Jahre alte Arnstädter hatte auf der Zielgeraden in Führung gelegen, ehe er sich bei rasender Fahrt mit Cavendish ins Gehege kam. Der ausgebuffte Brite zog die Kampflinie zu seinem vierten Etappensieg in der fünften Sprintentscheidung durch, Kittel steckte nach knapp vermiedener Berühung wild gestikulierend auf und rollte geschlagen über die Ziellinie.

Ruhetag am Dienstag

Cavendish zeigte sich keiner Schuld bewusst: "Wenn man genau hinschaut, ist es Kittel, der nach links fährt. Er war sehr nah an den Barrieren, und als ich ihn überhole, kommt er nach links gezogen", sagte die "Manx Missile": "Ich glaube, er war einfach frustriert, denn er wollte die Etappe gewinnen, nachdem er letztes Jahr nicht mitfahren konnte."

Klassiker-Spezialist John Degenkolb (Gera/Giant-Alpecin) landete als bester Deutscher auf Platz vier und zeigte seine beste Leistung nach seinem schweren Trainingsunfall im Winter. Der deutsche Meister Greipel, der am Samstag 34 Jahre alte wurde, wurde nur Sechster. "Bei dem Gegenwind war es eine Art Glücksspiel. Es war schwierig, das Richtige zu machen", sagte der Rostocker.

Am Montag könnte sich auf den 209 km in die Schweizer Bundesstadt Bern eine Chance für bergfeste Sprinter wie Degenkolb oder Sagan bieten, nach dem Ruhetag am Dienstag entscheidet die harte Schlussphase über den Tour-Sieg.

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