Auf dem bergigen Teilstück über 216 km von Limoges in den Wintersportort Le Lioran gab es für den Klassikerspezialisten obendrein das Gelbe Trikot des Gesamtführenden.
Die 5. Etappe in der Übersicht
Die Tour-Favoriten um Titelverteidiger Chris Froome und Herausforderer Nairo Quintana lieferten sich erste Muskelspiele, unter denen wiederum der Spanier Alberto Contador litt. Der von zwei Stürzen beeinträchtigte Tinkoff-Kapitän verlor erneut wertvolle Sekunden auf seine Konkurrenten, als diese im Finale das Tempo erhöhten. Auch für den bisherigen Gesamtführenden Peter Sagan (Tinkoff) war die Etappe zu schwer, er fiel weit zurück. Ebenfalls keine Rolle spielten diesmal die deutschen Radprofis, Kittel erreichte das Ziel erwartungsgemäß mit großem Rückstand.
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Für die Anwärter auf den Gesamtsieg war der Abschnitt über giftige Anstiege wie den Pas de Peyrol und den Col du Perthus der erste Klettertest, bevor es am Freitag in den Pyrenäen richtig ernst wird. Und weil vor allem die Movistar-Mannschaft von Quintana eingangs der entscheidenden Rennphase das Heft in die Hand nahm, zeigten sich zumindest erste zarte Tendenzen. Contador sollte jedenfalls in der aktuellen Verfassung chancenlos sein.
Fluchtgruppe bildet sich früh
Die Fluchtgruppe des Tages, aus der der Tagessieger Van Avermaet hervorging, hatte sich bereits kurz nach dem Start in Limoges gebildet. Neun Fahrer mit dem Polen Bartosz Huzarski aus der Bora-Mannschaft hatten sich gelöst und schnell an Vorsprung hinzugewonnen.
Doch Van Avermaet, der Ukrainer Andrej Griwko (Astana) und der Tageszweite Thomas De Gendt sprengten die Gruppe und fuhren einen Maximalabstand zum Peloton von über 15 Minuten heraus. Am Ende kam Van Avermaet gut fünf Minuten vor der Favoritengruppe ins Ziel. Für den Belgier war es der zweite Tour-Etappensieg seiner Karriere. 2015 hatte er das 13. Teilstück nach Rodez für sich entschieden.
Kittel versuchte, nach dem "wichtigsten" Triumph seiner Laufbahn möglichst viele Körner zu sparen. Der Thüringer war am Dienstag mit 28 Millimetern Vorsprung zum ersten deutschen Erfolg dieser Tour gesprintet und hatte sich nach dem "Mistjahr 2015" endgültig in der Weltspitze zurückgemeldet. "Mir sind LKW-Ladungen an Steinen vom Herzen gefallen, für mich verschwindet damit eine Menge Druck", sagte er.
So befreit blickt Kittel mit Freude auf den Donnerstag. Auf dem sechsten Abschnitt von Arpajon-sur-Cère nach Montauban (190,5 km) bietet sich auch für den deutschen Meister André Greipel (Rosotck/Lotto-Soudal) eine weitere Gelegenheit. "Da könnte für uns Sprinter wieder etwas gehen", sagte Kittel, "danach wird es in den Pyrenäen sehr schwer."
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