Tour-Chef Christian Prud'homme hat für die unter anderem von den deutschen Radprofis Tony Martin und Marcel Kittel geäußerte Kritik an der Sicherheit bei der Frankreich-Rundfahrt kein Verständnis.
"Die Fahrer haben keine Ahnung, keine Ahnung, ich sage es absichtlich dreimal: Sie haben keine Ahnung, wie man eine Tour organisiert. Wie man mit den Verantwortlichen der Städte, mit der Polizei verhandeln und diskutieren muss", sagte der Franzose im Interview mit der Berner Zeitung.
Im Laufe der Tour de France hatten Martin und Kittel die ihrer Ansicht nach teils zur gefährliche Streckenführung moniert und zudem bemängelt, dass von angeregten Ideen zur Verbesserung der Sicherheit im Rennen nichts umgesetzt worden sei. "Wir sind keine Ahnungslosen, viele ehemalige Rennfahrer wirken in der Organisation mit. Wir unternehmen alles, um heikle Stellen zu umgehen, um Gefahren zu minimieren", sagte Prud'homme (55). Etappenorte würden etwa "mit größter Sorgfalt" ausgewählt, Sicherheit habe beim wichtigsten Radrennen der Welt "höchste Priorität".
Im Zuge der jüngsten Terroranschläge wie in Nizza am französischen Nationalfeiertag plädierte Prud'homme nachdrücklich dafür, das Klima der Angst nicht weiter zu schüren. "Passieren kann überall etwas. Also hören wir auf damit, Angst zu kreieren. Wir haben massive Zusatzmaßnahmen getroffen, vor allem, was die Polizeipräsenz betrifft", sagte der Chef von Tour-Veranstalter ASO und fügte hinzu: "Selbstverständlich unternehmen wir im Sicherheitsbereich das Menschenmögliche. Aber es ist wichtig, dass wir weiterleben, dass wir frei bleiben."