Phil Bauhaus peitschte in Höchstgeschwindigkeit durch die Altstadt von Bayonne, er ließ sein Herz auf dem Asphalt - doch es reichte nicht ganz. Die deutsche Sprinthoffnung hat den Lebenstraum vom Etappensieg bei der Tour de France hauchzart verpasst. "Ich habe ein, zwei Sekunden geglaubt, dass ich gewinnen kann", sagte Bauhaus nach seinem spektakulären Spurt auf Platz zwei hinter dem Belgier Jasper Philipsen.
"Es ist natürlich ein gutes Ergebnis, aber wenn man so nah dran ist, ist man enttäuscht", führte der 28-Jährige aus und trauerte der verpassten Chance nach: "Hier eine Etappe zu gewinnen, verändert dein Leben."
Zuvor hatte Bahrain-Victorious-Profi Bauhaus beim ersten Massensprint der Tour zahlreiche große Namen hinter sich gelassen. Den drittplatzierten Australier Caleb Ewan ebenso wie Mark Cavendish (38), der sich als Sechster erneut nicht zum alleinigen Rekord-Etappensieger bei der Frankreich-Rundfahrt aufschwang.
Bei Bauhaus kam nach dem Rennen kurz sogar die Hoffnung auf, dass es doch gereicht haben könnte. Philipsens grenzwertiges Fahrmanöver im Duell mit Wout van Aert wurde von der Jury überprüft, letztlich aber nicht geahndet. Neben Philipsen durfte auch Adam Yates, Teamkollege des Topfavoriten und Gesamtzweiten Tadej Pogacar, jubeln: Er verteidigte auf der Bummelfahrt, die dem Etappenfinale vorausgegangen war, problemlos sein Gelbes Führungstrikot.
Tour de France 2023: Bauhaus nährt Hoffnung
Bauhaus' starke Energieleistung nährt derweil die Hoffnung, dass es bei den kommenden Flachetappen mit einem deutschen Tagessieg klappt. "Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Auch wenn ich in Deutschland nicht so bekannt bin, war mir bewusst, dass ich eine Etappe gewinnen kann", sagte Bauhaus angriffslustig: "Ich will gewinnen, Platz zwei bringt mir nichts." Die nächste Chance bietet sich dem Sprinter wohl schon am Dienstag.
Kurz nach 13.00 Uhr war den Startschuss für das dritte Teilstück der 110. Grande Boucle im spanischen Amorebieta-Etxano erklungen. 193,5 km, und somit gut sechs km mehr als ursprünglich geplant, galt es zu überwinden. Der Grund für die plötzliche Änderung: Straßenbauarbeiten. Doch trotz der zusätzlichen rund 150 Höhenmeter und insgesamt vier kleinerer Anstiege fehlten dem Teilstück die ganz großen Herausforderungen.
Der US-Amerikaner Neilson Powless attackierte wie schon am Sonntag mit dem Ziel, seine Führung in der Bergwertung auszubauen - was ihm im Laufe der Etappe gelingen sollte. Das Feld hingehen ließ es ruhig angehen - die Fahrer plauderten miteinander und rollten im Bummeltempo an der bildschönen baskischen Atlantikküste entlang.
Rund 70 km vor dem Ziel wurde die Idylle plötzlich von einem gefährlichen Zwischenfall getrübt. Wie schon am Sonntag hatten Unbekannte offenbar Reißzwecken auf der Straße verteilt, mehrere Profis mussten innerhalb kürzester Zeit ihre Reifen wechseln.
Gegen 16.40 Uhr befuhr der Tross dann erstmals in diesem Jahr französischen Boden, welchen er in den kommenden knapp drei Wochen nicht mehr verlassen wird. Die schweren Krawalle, die die Grande Nation seit der vergangenen Woche erschüttern, lassen die Verantwortlichen durchaus besorgt auf die kommenden Tage blicken - auch wenn das Rennen am Montag nicht beeinflusst wurde. Man verfolge die politisch angespannte Situation sehr genau, sagte Tour-Boss Christian Prudhomme.
Den zum Ende hin einsam an der Spitze fahrenden Franzosen Laurent Pichon ließ das Feld noch bis 37 km vor dem Ziel zappeln, ehe das Finale begann.
Das vierte Teilstück führt am Dienstag über 181,8 weitgehende flache Kilometer von Dax nach Nogaro und spielt erneut den Sprintern in die Karten.
Tour de France 2023: 3. Etappe - Die Top 5 im Überblick | |||
Rang | Name | Zeit | |
1 | Philipsen | 4:43:15 | |
2 | Bauhaus | +0:00 | |
3 | Ewan | +0:00 | |
4 | Jakobsen | +0:00 | |
5 | van Aert | +0:00 |
Tour de France 2023: 3. Etappe im Liveticker zum Nachlesen
Das Fazit: Damit endet eine Etappe, die eine lange Anlaufzeit brauchte, dann aber in einem extrem spannenden Finale endete. Zu Beginn des Rennens probierten es Neilson Powless (EF Education-EasyPost) und Laurent Pichon (Team Arkea-Samsic) als Ausreißer. Doch Powless hatte vorrangig die Bergpunkte im Kopf, Pichon die rote Startnummer. Beide Fahrer erreichten ihre Ziele nahezu problemlos, sodass sich das Hauptfeld in dieser Zeit einen entspannten Tag machen und nach den kräftezehrenden Auftakt-Tagen durchschnaufen konnte. So geriet auch das Gelbe Trikot von Adam Yates (UAE Team Emirates) zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.
Bauhaus überzeugt! Zwar reichte es um ein paar Zentimeter nicht nur, um einen Strich durch die Rechung von Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) zu machen, dennoch darf der deutsche Sprinter Phil Bauhaus absolut zufrieden sein. Immerhin hat der 28-Jährige auf dem leicht ansteigendem Terrain mit Caleb Ewan, Fabio Jakobsen, Wout Van Aert, Mark Cavendish, Jordi Meeus und Dylan Groenewegen beinahe die komplette Weltelite der Sprinter hinter sich gelassen. Das macht definitiv Hoffnung für die kommenden Flachetappen!
Tour de France 2023: 3. Etappe JETZT im Liveticker - Ende
Philipsen gewinnt vor Bauhaus! Wahnsinn, Jasper Philipsen geht aus dem Sattel und fliegt im Schlussspurt zu seinem Favoritensieg! Doch hinter dem Belgier stürmt schon Phil Bauhaus heran und schnappt sich tatsächlich Platz zwei. Es folgt Caleb Ewan.
Chance für Bauhaus? Alpecin - Deceuninck fährt plötzlich für Jasper Philipsen an und bringt ihren schnellen Mann schon 500 Meter vor dem Zielstrich in eine ideale Position! Auch Phil Bauhaus von Bahrain - Victorious kann hier eingreifen.
Noch 1000 Meter! Die Flamme rouge läutet die letzten 1000 Meter ein! Vorne sind Fabio Jakobsen, Caleb Ewan sowie Wout van Aert in exzellenten Positionen. Das Gelbe Trikot von Adam Yates hält sich ebenfalls im vorderen Bereich auf, um die Sturzgefahr zu minimieren.
Alles ist möglich! In der vordersten Reihe sind aktuell die Teams von Soudal - Quick-Step und Lotto-Dstny zu sehen, die den Sprint für Fabio Jakobsen und Caleb Ewan vorbereiten.
Kniffliges Terrain: Die Straße wird später noch eng und die Streckenführung winklig, ein entspanntes Dahinrollen gibt es also nicht. Auch eine leichte Steigung auf den letzten zwei Kilometern macht die Aufgabe für die Sprinterteams nicht zwingend leichter.
Weiterhin großes Peloton: Längst steht fest, dass das Peloton groß genug ist, weshalb es gleich zum ersten klassischen Zielsprint der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt kommen wird. Die schnellen Leute sind samt ihren Helfer weit vorne positioniert.
Rote Rückennummer für Pichon! Selbstverständlich kann Laurent Pichon dem Peloton nicht mehr folgen, doch sein Tagesziel hat der Franzose trotzdem erreicht. Wie soeben bekanntgegeben wurde, hat die Jury den Franzosen vom Team Arkea-Samsic zum kämpferischsten Fahrer dieser Etappe ausgezeichnet.
Traditionsreicher Zielort: Nur noch wenige Minuten dauert es, dann erreichen die Radprofis den heutigen Zielort Bayonne. Die Hauptstadt des französischen Baskenlands liegt im äußersten Südwesten Frankreichs am Fluss Adour und ist Teil des Departements Pyrenees-Atlantique. Schon zum 33. Mal ist Bayonne eine Etappenstadt, gehört vor allem in den 1920er Jahren nahezu durchgehend zum Programm. Bei der letzten Ausgabe 2003 siegte der später geständige Dopingsünder Tyler Hamilton aus den USA.
Geschlossenes Feld: Es ist offensichtlich, dass sich die Spinterteams einig sind und nichts anbrennen lassen wollen. An einer steileren Kuppe machen sich die Radprofis vorne breit und geben möglichen Ausreißversuche gar keinen Raum.
Politt führt Meeus nach vorne: Auch das deutsche Team BORA-hansgrohe mischt in den ersten Reihen mit. Die Fahrer um Nils Politt treten nicht nur für ihren Kapitän Jai Hindley in die Pedale, sondern ebenso für Jordi Meeus. Zwar gehört den endschnelle Belgier nicht zu den absoluten Top-Favoriten, aber immerhin zum erweiterten Favoritenkreis.
Ähnliche Interessen im Hauptfeld: Dass es noch keine neuen Ausreißversuche gab, wird auch damit zusammenhängen, dass es kaum eine Mannschaft ohne einen vielversprechenden Sprinter gibt. So sind die Interessen zwischen allen Rennställen sehr ähnlich.
Kurze Unruhe: Zwei Kreisverkehre reißen das Hauptfeld leicht auseinander, sorgen vor allem innerhalb der Sprinterzüge für eine kurzzeitige Unordnung. Doch lange dürfte es nicht dauern, bis alle Fahrer ihre Teamkollegen wieder gefunden haben.
Folgen neue Attacke? So rollen die Fahrer nun im geschlossenen Feld in Richtung des Zielorts Bayonne. Die Geschwindigkeit ist momentan wieder etwas raus, dennoch gibt es bislang neuen Ausreißversuche.
Pichon ist eingeholt! Jetzt ist es soweit! Die lange Flucht von Laurent Pichon ist beendet, denn der Franzose wird vom großen Hauptfeld gestellt. 36 Kilometer vor dem Ende dieser Etappe ist die Rennsituation wieder vollkommen offen.
Jumbo-Visma und Ineos vorne dabei: Im Peloton sortieren sich die einzelnen Sprinterteams, bauen die gewohnten Züge auf. Doch selbst die Mannschaften von Jumbo-Visma und Ineos Grenadiers halten sich auffällig weit vorne auf und wollen anscheinend das Risiko von möglichen Stürzen minimieren.
Ausreißer gleich geholt: Während im Hauptfeld nach einer langen Bummel-Etappe endlich ernst gemacht wird, hat Laurent Pichon offenbar wenig entgegenzusetzen. Der Vorsprung der 36-Jährigen sinkt auf unter 20 Sekunden.
Pichon fast in Sichtweite: Spannend wird auch zu sehen sein, wann das Hauptfeld Laurent Pichon, dessen Tritt nicht mehr wirklich rund wirkt, einholt. Ist der Franzose aus dem Team Arkea-Samsic früh gestellt, dann bleibt für andere Fahrer noch reichlich Zeit, um neue Attacke zu forcieren und die Sprinterteams unter Druck zu setzen.
Das Finale rückt näher: Keine 50 Kilometer ist die Ziellinie in Bayonne noch entfernt. So erhöht sich das Tempo im Hauptfeld sukzessive. Auch die Tatsache, dass die Straßen gerade enger und kurviger werden, trägt dazu bei, dass diese Etappe nun Fahrt aufnimmt.
Wie lange hält sich Pichon? Inzwischen hat sich das Polster von Laurent Pichon drastisch verringert, blickt auch mit einem verkrampften Gesichtsausdruck rein. Nur noch knapp über eine Minute rollt der Franzose vor dem großen Hauptfeld.
Tour kommt in Frankreich an! Nun ist es soweit, der Tour-Tross verlässt Spanien und rollt ab sofort durch das Mutterland des wichtigsten Radrennens der Welt. An der südfranzösischen Küstenstadt Hendaye überqueren die Pedaleure die Grenze, rund drei Viertel dieser Etappe sind damit absolviert.
Du bist ein Held: Das Team Arkea-Samsic meldet sich nochmal über den Funk bei Laurent Pichon und übermittelt eine emotionale Botschaft: 'Wir sind so stolz auf dich. Du bist ein Held. Genieß es einfach.? Denn in wenigen Augenblicken wird Pichon als Solist die die spanisch-französische Grenze überqueren.
Pichon gibt nicht auf: Laurent Pichon will sich nicht zu schnell geschlagen geben, tritt nach wie vor kräftig in die Pedale. Aufgrund des geringen Polsters und der noch weiten Entfernung zum Etappenziel ist die Flucht aber nahezu aussichtslos. Deswegen lässt das Hauptfeld den Franzosen vom Team Arkea-Samsic gewähren.
Sprinterteams verrichten Nachführarbeit: Im Peloton haben mittlerweile die Sprinterteams Jayco - AlUla, Alpecin - Deceuninck , Soudal - Quick Step und Lidl-Trek das Kommando übernommen. Eines ist daher bereits sicher: Es winkt ein extrem spannendes Finale!
Pichon baut Vorsprung aus: Weil sich das Hauptfeld erst einmal wieder sortieren muss, wächst das Polster von Laurent Pichon rasch an. 2:40 Minuten fährt der Franzose inzwischen vor dem Peloton, in dem Neilson Powless nun angekommen ist.
Nächster Reißzwecken-Eklat: Unfassbar: Als sich die Defekte im Pelton plötzlich häufen, wird der Grund sofort sichtbar. Wie schon am Vortag liegen Reißzwecken in der gleichen Region auf der Straße. Einige Fahrer müssen deswegen anhalten, ziehen die Nadeln entweder aus den Reifen oder tauschen ihr Fahrrad.
Ewan und Welsford mit Radwechseln: Sowohl Caleb Ewan (Lotto-Dstny) als auch Samuel Welsford (Team DSM) müssen einen Radwechsel vornehmen, fallen am Ende des Hauptfeldes aber nicht allzu weit zurück und erhalten schnell Unterstützung ihrer Teamkollegen.
Wieder San Sebastian: Jetzt passieren die Fahrer noch einmal den gestrigen Zielort San Sebastian, kommen dabei unter anderem an der berühmten Bucht La Concha vorbei und rasen über Teile des Kurses vom Vortag. Anschließend nimmt die Tour endgültig Kurs auf die spanisch-französische Grenze.
Pichon alleine vorne: Das war fast zu erwarten: Die Abfahrt nach dem Côte d'Orioko Benta hat Neilson Powless seinen Mitstreiter Laurent Pichon noch begleitet. Nun klatschen die beiden Ausreißer ab, dann lässt sich der US-Amerikaner zurückfallen.
Holt Pichon die rote Startnummer? Das Team Arkea-Samsic hat eben Laurent Pichon über den Funk angewiesen, Neilson Powless fortan genauestens im Blick zu behalten. Für den Franzosen ist die rote Startnummer, die traditionell der kämpferische Fahrer einer jeden Etappe erhält, noch ein lohnendes Ziel.
Sturz von Wright: Schon wieder klemmt es im Peloton, nun ist ein Sturz des britischen Meisters Fred Wright (Bahrain - Victorious) die Ursache. Trotz einer Wunde am linken Ellbogen setzt sich der 24-Jährige aber rasch wieder auf sein Arbeitsgerät und fährt weiter.
Stilstand im Peloton: Im Anstieg zum Côte d'Orioko Benta kommt die hintere Hälfte des Hauptfeldes für einen Moment zum Stillstand. Was der Auslöser ist, wird nicht ersichtlich. Jedenfalls schafft Wout van Aert, der aufgrund eines Defektes kurzzeitig zurückgefallen war, so schnell wieder den Anschluss.
Powless räumt erneut ab: So ist es: Neilson Powless schnappt sich zum vierten Mal an diesem Tag die volle Punktzahl und baut seine Führung in der Bergwertung souverän aus. Laurent Pichon erhebt sich eher spaßeshalber, greift aber erneut nicht mit der letzten Konsequenz ein.
Lockere Fahrt: Die Frage, wer gleich als Erster über den Côte d'Orioko Benta rollen wird, dürfte sich wieder kaum stellen. Vielmehr scherzen Neilson Powless sowie Laurent Pichon weiterhin an der Spitze und investieren selbst nicht mehr als nötig.
Letzter Berg des Tages: Mittlerweile haben die Ausreißer Neilson Powless und Laurent Pichon die letzte Bergwertung des Tages, den Anstieg der 3. Kategorie zum Côte d'Orioko Benta, erreicht. Auf einer Länge von 5,4 Kilometern geht es nun durchschnittlich 6,1 Prozent nach oben - dann ist Powless' Arbeit wohl zum größten Teil getan.
Probleme bei O'Connor: Zum zweiten Mal binnen weniger Minuten fällt Ben O'Connor mit einem Defekt zurück, wird deswegen leicht genervt. Doch auch der Australier vom AG2R Citroën Team wird keine allzu großen Mühen aufbringen müssen, um den Anschluss an das Hauptfeld wieder zu schaffen.
Auch Bauhaus im erweiterten Favoritenkreis: Daher sind die Favoriten auf den Tagessieg eher bei der Konkurrenz zu finden, allen voran beim Trio Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck), Fabio Jakobsen (Soudal - Quick-Step) und Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla). Doch der Kreis der Sieganwärter ist groß und umfasst neben den Arrivierten auch Wout van Aert (Jumbo - Visma), Caleb Ewan (Lotto-Dstny), Alexander Kristoff (Uno-X Pro Cycling Team) und aus deutscher Sicht Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious).
Holt Cavendish den Rekordsieg? Da das Rennen weiterhin ruhig ist, lohnt sich ein kleiner Ausblick auf das heutige Etappenfinale. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass erstmals die Sprinter zum Zug kommen, hoch. So darf sich unter anderem Mark Cavendish auf seinen ersten Auftritt freuen. Der 38-jährige Brite hat bei seiner letzten Tour die Chance, seinen 35. Tagessieg zu holen und sich damit zum alleinigen Rekordsieger zu machen. Bislang hält er die Bestmarke gemeinsam mit dem legendären Eddy Merckx. Allerdings ist Cavendish - vor allem mit Anfahrer Cees Bol - noch nicht eingespielt.
Niedriger Stundenschnitt: Das Tempo ist im Vergleich zur ersten Rennstunde tatsächlich noch einmal nach unten gegangen. Neilson Powless und Laurent Pichon sind in Stunde zwei mit 36,5 km geradelt, daraus ergibt sich seit Etappenstart ein Schnitt von 36,8 km/h.
Bora musste das Trikot wechseln: Eine Kuriosität am Rande, in Bezug auf das Sprintjersey: Die Fahrer Radprofis vom deutschen Top-Team Bora-hansgrohe dürfen das eigens für die Tour de France entworfene Sondertrikot nicht mehr nutzen. Die Tour-Organisation ASO wies den Rennstall an, wieder das normale Jersey zu tragen, weil die spezielle Edition dem Grünen Trikot der Punktewertung zu ähnlich sehe. Bora wollte mit dem Trikot eigentlich seine zehnte Teilnahme an der Tour feiern. In das Dress wurden alle Namen der Fahrer eingearbeitet, die jemals für das Team bei der Frankreich-Rundfahrt aktiv waren.
Kaum Aussicht auf Erfolg: Obwohl die Erfolgsaussichten maximal gering sind, verstehen sich die Ausreißer Neilson Powless sowie Laurent Pichon offenbar bestens und scherzen miteinander. Das Duo führt aktuell aber nicht mal mehr zwei Minuten vor dem Peloton.
Nächster Streich von Powless: Wenig überraschend: Vorne ist das Bild auch am dritten Berg unverändert, Neilson Powless überquert den höchsten Punkt des Côte d'Itziar problemlos vor Laurent Pichon. Derweil scheint Victor Lafay seinen Fluchtversuch doch schon wieder zu beenden, der Franzose fällt allmählich - sichtbar zufrieden - ins Hauptfeld zurück.
Der Côte d'Itziar: Und nun geht es in den fünf Kilometer langen Anstieg am Côte d'Itziar. Da eine durchschnittliche Steigung von 4,2 Prozent zu überwinden ist, ist der Hang als Berg der 3. Kategorie klassifiziert.
Pedersen tritt an: Im Hauptfeld gewinnt Mads Pedersen den Sprint von vorne, dahinter folgen Jordi Meeus und Biniam Girmay. Derweil bewegt sich Victor Lafay nach wie vor mit einem gleichbleibenden Abstand zwischen den Spitzengruppe und dem Peloton.
Pichon holt den Zwischensprint: Weil sich Neilson Powless schon die beiden Bergwertungen schnappte, lässt er beim Zwischensprint in Deba nun seinem Mitstreiter Laurent Pichon den Vortritt. Victor Lafay rollt danach als Dritter über den Strich und sammelt 15 Punkte in der Sprintwertung.
Was schwebt Lafay im Sinn? Das Hauptfeld hält nicht dagegen, lässt den Vorsprung von Victor Lafay schnell auf über eine Minute anwachsen. Hat der Franzose vom Team Cofidis womöglich gar Ambitionen, sein Jersey bis nach Paris zu verteidigen? Außerdem liegt Lafay auch in der Gesamtwertung nur zwölf Sekunden hinter dem Führenden Adam Yates, fährt also gerade virtuell im Gelben Trikot.
Lafay greift an: Es passiert was! Victor Lafay, Träger des Grünen Trikots, prescht aus dem Peloton nach vorne und setzt sich direkt ein Stück ab. Offenbar fest im Visier: Der Zwischensprint in Deba.
Urlaubsstimmung an der Atlantik-Küste: Inzwischen ist der Tour-Tross an der nordspanischen Atlantik-Küste angekommen. Obwohl dieser Teil vor allem aus Steilufern besteht, vermitteln die Fernsehbilder eine schöne Urlaubsstimmung - und diese können die Fahrer bei der aktuellen Rennsituation wohl sogar genießen.
Polster verringert sich: Doch weit weg kommt die zweiköpfige Spitzengruppe weiterhin nicht. Im Gegenteil: Mittlerweile haben Neilson Powless und Laurent Pichon sogar rund eine Minute ihres Vorsprungs eingebüßt. Nur noch 2:30 Minuten fährt das Duo dementsprechend vor dem großen Hauptfeld.
Powless soll Pichon bis zum Schluss helfen: EF Education-EasyPost kommuniziert mit Neilson Powless, dass er sich auch nach dem vierten Berg noch an der Führungsarbeit beteiligen soll. So will das Team die Motivation von Mitstreiter Laurent Pichon hochhalten.
Pogacar mit Radwechsel: Auch Tadej Pogacar fällt wegen einer Panne am Hinterrad ein Stück zurück. Große Kraft wird der Slowene aber nicht aufwenden müssen, um wieder ins Peloton zu gelangen, pfeift nicht mal einen Teamkollegen zurück.
Extrem langsames Tempo: Logisch, der bisherige Stundenschnitt ist aufgrund der Rennsituation sehr überschaubar: 37,5 km/h wird über den Tourfunk gemeldet. Dieser Wert befindet sich auch sehr deutlich unter dem langsamsten, zuvor berechneten Schnitt von 42 km/h.
Defekt bei Cavendish: Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team) ist wegen eines Defektes aus dem Hauptfeld zurückgefallen. Doch die Teamkollegen Alexey Lutsenko und Yevgeniy Fedorov sind bereits an seiner Seite und werden den Briten zurück nach vorne begleiten, rund 40 Sekunden beträgt der Abstand.
Wie handeln die Ausreißer? Fortan geht der Kurs erst einmal flach dahin, bis der einzige Zwischensprint des Tages bei Rennkilometer 65,8 in Deba abgenommen wird. Anschließend stehen noch zwei weitere Bergwertungen aus, ehe sich auch Neilson Powless und Laurent Pichon gut überlegen werden, ob sie vorne weiterfahren oder sich ins Feld zurückfallen lassen wollen.
Dort stehen die Ausreißer in der Gesamtwertung: Übrigens: In der Gesamtwertung hängen sowohl Neilson Powless als auch Laurent Pichon weit hinterher. Knapp zehn Minuten liegt Powless nach den ersten beiden Etappen bereits hinter Adam Yates, Pichon hat sich gar schon über 35 Minuten Rückstand einfangen.
Powless ohne Probleme: Erneut hat Neilson Powless leichtes Spiel und nimmt einen Punkt für die Bergwertung mit. Der US-Amerikaner rollt locker vor Laurent Pichon über die Kuppe und feiert mit den Fans am Streckenrand - ein schönes Bild.
Die zweite Bergwertung beginnt: Über nur 2,3 Kilometer erstreckt sich der zweite Anstieg dieser Etappe. Am Côte de Milloi, bei dem es im Schnitt 4,5 Prozent nach oben geht, erhält der Schnellste immerhin einen Zähler für die Bergwertung.
Yates entspannt im Gelben Trikot: Passiert nichts völlig unerwartetes, wird der Gesamtführende Adam Yates einen entspannten Tag im Gelben Trikot genießen dürfen. Der Brite vom UAE Team Emirates liegt derzeit sechs Sekunden vor seinem Teamkollegen Tadej Pogacar und Bruder Simon Yates (Team Jayco-AlUla). Vorjahressieger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) lauert mit einem Rückstand von 17 Sekunden auf dem sechsten Platz. Doch auf der heutigen Flachetappe werden nicht nur Klassementfahrer durchschnaufen können, sondern auch deren Mannschaften. Es liegt an der Sprinterteams, die Ausreißer am späteren Nachmittag zu stellen.
Allmählich Ordnung im Peloton: Nun haben im Hauptfeld die Teams von Alpecin - Deceuninck sowie Jayco - AlUla Verantwortung übernommen und begeben sich an die Nachführarbeit. Bei der verhaltenen Fahrweise von Neilson Powless und Laurent Pichon ist das eine verhältnismäßig leichte Aufgabe.
Klare Ansage an Powless: Dass die beiden Ausreißer durchkommen, ist angesichts der Konstellation quasi ausgeschlossen. So erhält Neilson Powless per Funk von seinem Team EF Education-EasyPost die Botschaft, dennoch vorne zu bleiben, solange die Bergpunkte derart leicht zu holen sind.
Plauderlaune im Hauptfeld: Das ist schon ein sehr unübliches Bild: Im Hauptfeld radeln die Profis bunt gemischt an der Spitze, sind nicht wie gewohnt in ihren jeweiligen Teams aufgereiht, sondern reden munter mit ihren Landsleuten oder Kumpels.
Konstanter Abstand: Doch auch an der Spitze des Rennen legen sich Neilson Powless und Laurent Pichon nicht außergewöhnlich ins Zeug und sparen anscheinend ihre Kräfte. Obwohl das große Feld nach wie vor gemütlich rollt, pendelt sich das Polster der beiden Ausreißer bei etwa zwei Minuten ein.
Leichte Zähler für Powless: Und genauso kommt es: Neilson Powless muss nicht mal aus dem Sattel gehen, um sich die nächste Bergwertung zu sichern. Zwei Punkte gehen also an den US-Amerikaner, einen Zähler schnappt sich Laurent Pichon. Derweil ist die Nachführarbeit im Peloton immer noch nicht geklärt.
Powless will Polster vergrößern: Ohne großen Krafteinsatz nimmt Neilson Powless diese erste Steigung in Angriff. Weil Laurent Pichon in der Bergwertung noch gar keine Zähler auf dem Konto hat, wird der Franzose seinem Mitstreiter von EF Education-EasyPost die zwei Punkte am Gipfel des Côte de Trabakua wohl kaum abluchsen wollen.
Die erste Rampe lauert: Den ersten Anstieg des Tages stellt in Kürze der Côte de Trabakua dar. Dabei handelt es sich um einen 4,1 Kilometer langen Hang der dritten Kategorie - eine durchschnittliche Steigung von 5,4 Prozent gilt es zu überwinden.
Gemütliche Fahrt im Peloton: Noch denkt das große Hauptfeld nicht daran, die gewohnte Nachführarbeit zu organisieren. Deswegen bauen Neilson Powless und Laurent Pichon ihren Vorsprung beinahe mühelos auf über eine Minute aus.
Pichon folgt Powless: Am Hinterrad von Neilson Powless hängt derzeit nur Laurent Pichon vom französischen Team Arkea-Samsic. Und offenbar ist sich das restliche Pelton schnell einig, dass diese Konstellation zufriedenstellend ist. Die Fahrer an der Spitze machen sich breit und nehmen schnell Tempo raus.
Erste Attacke von Powless: Erwartungsgemäß mischt Neilson Powless, der die Bergwertung anführt, sofort wieder vorne mit. An den kleinen Hügeln kann er seinen Vorsprung heute nochmal ein wenig ausbauen. Vier Zähler liegt der US-Amerikaner von EF Education-EasyPost momentan vor Tadej Pogacar, der wiederum das Weiße Trikot des besten Jungprofis auf seinen Schultern trägt.
Tour de France 2023: 3. Etappe JETZT im Liveticker - Start
Auf geht's! Tour-Direktor Christian Prudhomme schwenkt seine berühmte Flagge aus dem Fahrzeug der Rennleitung und eröffnet die 3. Etappe! Wie üblich dauert es nur wenige Augenblicke, bis im vorderen Teil des Feldes die ersten intensiven Attacken gesetzt werden.
Tour de France 2023: 3. Etappe JETZT im Liveticker - Vor Beginn
Vor Beginn: Gleich geht's ans Eingemachte! Soeben hat sich das gesamte Peloton langsam in Bewegung gesetzt. Noch ungefähr zehn Minuten rollen die Radprofis in gemütlichem Tempo durch den baskischen Startort Amorebieta-Etxano, ehe Tour-Direktor Christian Prudhomme den dritten Schlagabtausch des traditionellen Saisonhöhepunkts freigeben wird.
Vor Beginn: Radprofis beklagen Reißzwecken auf der Straße: Für reichlich Aufregung sorgten gestern Unbekannte, die 20 Kilometer vor dem Ziel Reißzwecken auf der Straße verteilt hatten. Lilian Calmejane postete auf Twitter ein Video, auf dem zu sehen ist, dass in seinem Vorderreifen fünf Reißzwecken steckten. Vielen Dank für diesen menschlichen Blödsinn, schrieb der Franzose dazu. Auch Thomas Pidcock klagte über Druckverlust im Reifen. Groupama-Sportdirektor Philippe Mauduit berichtete, dass einige seiner Fahrer durch die Stiftnägel Reifenschäden erlitten. Zwei Fahrer des Lotto-Teams waren ebenfalls betroffen.
Vor Beginn: Lafays Coup in San Sebastian: Der gestrige Sonntag endete mit einem Überraschungs-Coup in San Sebastian: Aus einer nur noch 24-köpfigen Spitzengruppe attackierte Victor Lafay einen Kilometer vor dem Ziel und überrumpelte den großen Favoriten Wout van Aert. Nebenbei bescherte der 27-jährige Franzosen seiner Mannschaft Cofidis den ersten Etappensieg seit 15 Jahren und schnappte sich selbst das Grüne Trikot. Adam Yates (UAE Team Emirates) verteidigte derweil die Gesamtführung, dessen Teamkollege Tadej Pogacar hamserte weitere elf Sekunden im Duell mit Vorjahressieger Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) und sprang auf Rang zwei.
Vor Beginn: Das Tagesprogramm: Auf dem 193,5 Kilometer langen Part von Amorebieta-Etxano nach Bayonne wird der Führende Adam Yates wahrscheinlich keine große Mühe haben, das Gelbe Jersey zu verteidigen, denn es steht die erste reine Sprinteretappe auf dem Programm. An der nordspanischen Atlantik-Küste bewegt sich der Tour-Tross nach Frankreich, überquert im letzten Drittel des Rennens die Grenze. Vier Bergwertungen der kleinen Kategorien sollten auf diesem Weg keine allzu großen Hindernisse darstellen. Im späteren Finale gibt es dann eine Besonderheit: Der Rennveranstalter ASO hat aus Sicherheitsgründen die Streckenführung kurzfristig geändert, um einen gefährlichen Kreisverkehr zu umgehen.
Vor Beginn: Das Gelbe Trikot dürfte Adam Yates heute ohne Mühe verteidigen, eine reine Sprinteretappe steht an - besonders in der Zieleinfahrt, die leicht bergab führt. Darüber hinaus gibt es ein paar kleinere Bergwertungen und eine Sprintwertung. Wer sich diese sichern kann? Wir melden uns hier kurz vor Rennbeginn zurück.
Vor Beginn: Ein letztes Mal startet das Peloton heute in Spanien, genauer gesagt in Amorebieta-Etxano. Ca. 191 Kilometer müssen die Radprofis absolvieren bis zur Zieleinfahrt in Bayonne. Los geht es um 13.15 Uhr.
Vor Beginn: Hallo und herzlich willkommen zur 3. Etappe der Tour de France!
Tour de France 2023: 3. Etappe heute im TV und Livestream
Die Tour de France könnt Ihr auf gleich mehreren Wegen sehen, sowohl die ARD als auch Eurosport sind dabei. Beim öffentlich-rechtlichen Sender geht es erst ab 14.10 Uhr - also eine knappe Stunde nach Rennbeginn - los, beim Sportsender pünktlich um 12.45 Uhr.
Livestreams bieten die beiden Sender auch an. Der Stream der ARD über sportschau.de startet etwas früher als die TV-Übertragung, hier müsst Ihr also keine Minute verpassen. Bei Eurosport gilt dies auch, allerdings sind hier die Streaming-Angebote via discovery+ und DAZN kostenpflichtig.
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Tour de France 2023: Alle Etappen und Sieger im Überblick
Etappe | Datum | Start -Ziel | Streckenlänge | Sieger |
1. Etappe | 1. Juli 2023 | Bilbao - Bilbao | 182 km | Adam Yates |
2. Etappe | 2. Juli 2023 | Vitoria-Gasteiz - San Sebastian | 209 km | Victor Lafay |
3. Etappe | 3. Juli 2023 | Amorebieta-Etxano - Bayonne | 191 km | |
4. Etappe | 4. Juli 2023 | Dax - Nogaro | 182 km |
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5. Etappe | 5. Juli 2023 | Pau - Laruns | 165 km |
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6. Etappe | 6. Juli 2023 | Tarbes - Cauterets-Cambasque | 145 km |
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7. Etappe | 7. Juli 2023 | Mont-de-Marsan - Bordeaux | 170 km |
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8. Etappe | 8. Juli 2023 | Libourne - Limoges | 201 km |
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9. Etappe | 9. Juli 2023 | St-Leonard-de-Noblat - Puy de Dome | 184 km |
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1. Ruhetag | 10. Juli 2023 | |||
10.Etappe | 11. Juli 2023 | Vulcania - Issoire | 167 km | |
11. Etappe | 12. Juli 2023 | Clermont-Ferrand - Moulins | 180 km |
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12. Etappe | 13. Juli 2023 | Roanne - Belleville-en-Beaujolais | 169 km |
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13. Etappe | 14. Juli 2023 | Chatillon-sur-Chalaronne - Grand Colombier | 138 km |
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14. Etappe | 15. Juli 2023 | Annemasse - Morzine Les Portes du Soleil | 152 km |
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15. Etappe | 16. Juli 2023 | Morzine Les Portes du Soleil - Saint Gervais Mont Blanc | 180 km |
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2. Ruhetag | 17. Juli 2023 |
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16. Etappe | 18. Juli 2023 | Passy - Combloux (Einzelzeitfahren) | 22 km | |
17. Etappe | 19. Juli 2023 | Saint Gervais Mont Blanc - Courchevel | 166 km |
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18. Etappe | 20. Juli 2023 | Moutiers - Bourg-en-Bresse | 186 km |
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19. Etappe | 21. Juli 2023 | Moirans-en-Montagne - Poligny | 173 km |
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20. Etappe | 22. Juli 2023 | Belfort - Le Markstein Fellering | 133 km |
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21. Etappe | 23. Juli 2023 | Saint-Quentin-en-Yvelines - Paris Champs-Elysees | 115 km |
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