In der am Donnerstag bei einem kalifornischen Gericht eingereichten Klage wird Netflix vorgeworfen, Gaprindaschwilis Leistungen in der fiktiven Serie "schamlos und absichtlich" verfälscht zu haben.
"Die Behauptung, dass Gaprindaschwili 'nie gegen Männer angetreten ist', ist offensichtlich falsch sowie grob sexistisch und herablassend", heißt es in der Klage. Außerdem habe Netflix Gaprindaschwili als Russin beschrieben, obwohl bekannt war, dass sie Georgierin ist.
In der letzten Folge der Serie wurde Gaprindaschwili im Rahmen eines Schachturniers von einem Sprecher namentlich erwähnt, dabei fiel die Aussage, dass sie nie gegen Männer gespielt habe. Laut Klageschrift sei sie aber gegen eine Vielzahl an männlichen Topspielern angetreten und habe insgesamt 28 besiegt.
Netflix äußerte in einem Statement "den größten Respekt für Frau Gaprindaschwili und ihre illustre Karriere", die Behauptungen hätten allerdings keinen Wert und der Fall werde energisch verteidigt. Gaprindaschwili war im Alter von 20 Jahren Weltmeisterin geworden und verteidigte ihren Titel viermal und insgesamt 16 Jahre lang erfolgreich.
Außerdem wurde sie 1978 vom Weltverband FIDE als erste Frau zur Großmeisterin ernannt. Insgesamt 62 Millionen Haushalte hatten die Miniserie "Das Damengambit" laut Netflix in den ersten 28 Tagen gesehen.