Schwimm-Superstar Michael Phelps ist knapp zwei Monate vor der WM in Shanghai (16. bis 31. Juli) meilenweit von seiner Bestform entfernt. Der 14-malige Olympiasieger aus den USA erlitt beim Ultra-Swim-Festival in Charlotte/North Carolina nach fast zehnjähriger Dominanz eine weitere Niederlage über 200m Schmetterling.
"Es war, als wäre mir ein Piano ins Kreuz gefallen", schilderte er seine Gefühle nach der erneuten Schlappe in 1:58,22 Minuten gegen den Chinesen Wu Peng (1:56,83).
1,34 Sekunden Rückstand
Zuvor hatte Phelps über 200m Freistil in 1:49,89 sogar nur Platz sechs belegt, sein Rückstand auf Sieger Dominik Meichtry (1:48,55) aus der Schweiz betrug 1,34 Sekunden.
Über 400m Lagen sicherte sich der Darmstädter Yannick Lebherz in 4:21,40 Minuten den Sieg. Der 22 Jahre alte Vize-Europameister über 400 m Lagen auf der Kurzbahn bereitet sich zurzeit in den USA auf die deutschen Meisterschaften in Berlin (31. Mai bis 5. Juni) vor.
Phelps hatte schon im 200-m-Freistil-Vorlauf nur die siebtbeste Zeit erzielt. "Ich habe gebetet, dass ich das Finale erreiche", sagte Phelps.
Konzentration auf WM in China
Der Ausnahmeschwimmer führt die momentan fehlende Leistungsstärke auf die schludrige Trainingsarbeit in der Vergangenheit zurück. Bereits im April hatte sich Phelps beim Michigan Grand Prix in Ann Arbor über 200m Schmetterling mit dem vierten Rang zufrieden geben müssen.
Gemeinsam mit seinem langjährigen Trainer Bob Bowman will sich Phelps nun konzentriert auf die Weltmeisterschaften in China vorbereiten. "Wir haben noch 72 Tage bis Shanghai. Darauf liegt unser Fokus", sagte Bowman. Phelps will den Kampf annehmen: "Früher war es leichter für mich. Ich muss mich nun auf die kleinen Dinge konzentrieren, die für mich früher selbstverständlich waren."