Biedermann gewinnt Bronze über 200 m Freistil

SID
Paul Biedermann hat bei der Schwimm-WM über 200m Freistil Bronze geholt
© Getty

Zwei Tage nach seinem Bronze-Rennen über 400 m hat Paul Biedermann bei der Schwimm-WM in Shanghai auch seinen Titel über 200 m Freistil verloren, aber erneut Bronze gewonnen.

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Paul Biedermann ärgerte sich über seine Niederlage gegen Michael Phelps, seine Freundin Britta Steffen bereitete dem Bundestrainer Sorgen, und die Wasserballer erwachten aus ihrem Medaillentraum: Trotz Bronze für den entthronten Doppel-Weltmeister war die Stimmung im deutschen Team am elften Tag der Schwimm-WM in Shanghai nicht die beste.

"Irgendwie wollte ich mehr", sagte Biedermann nach Platz drei im spektakulären Finale über 200 m Freistil.

Dass US-Star Ryan Lochte ihm den Titel abnahm, konnte der 24-Jährige leichter verschmerzen als die fehlenden neun Hundertstelsekunden auf seinen großen Widersacher Phelps.

"Es ärgert mich, dass er vor mir ist", sagte Biedermann, der vor zwei Jahren in Rom dem Rekord-Olympiasieger aus den USA WM-Gold und Weltrekord entrissen hatte: "Es ist eigentlich nichts Schlimmes, er ist dieser Weltklassesportler. Aber ich kann mich nicht freuen."

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Superstar Phelps, der im Halbfinale noch geschwächelt hatte, suchte bei der Revanche für Rom die Flucht nach vorne. Doch Lochte zog auf den zweiten 100 m vorbei, auch Biedermann schoss heran - am Ende war das Becken aber zu kurz.

"Es war alles so eng", sagte der Hallenser, der in 1:44,88 Minuten seine beste Zeit ohne seinen Wunderanzug schwamm, "ich kann mich noch nicht über die Medaille freuen."

Sorgenkind Steffen

Noch weniger Grund zur Freude hat derzeit seine Lebensgefährtin Steffen. Die Doppel-Olympiasiegerin ist zum Sorgenkind geworden.

Nach ihrem schwachen Start in der Freistilstaffel rätselte auch Bundestrainer Dirk Lange über die Gründe für den plötzlichen Leistungseinbruch. Vorerst jedoch soll die 27-Jährige ihr vorgesehenes Programm abspulen.

"Britta bereitet sich ganz normal auf ihr Rennen am Donnerstag vor", sagte der Chefcoach der deutschen Schwimmer mit Blick auf den Vorlauf über 100 m Freistil am Donnerstagmorgen. "Es sind keine Untersuchungen im Vorfeld geplant", stellte Lange klar. Die Titelverteidigerin über 50 und 100 m Freistil trainierte wie geplant am Dienstagmorgen mit ihrem Heimcoach Norbert Warnatzsch.

Zuvor hatte die Meldung die Runde gemacht, Steffen müsse ärztlich untersucht werden, ihre Einzelstarts seien fraglich. Lange hatte selbst die Frage aufgeworfen, ob die 27-Jährige vielleicht erkrankt sei.

Wasserballer sind ausgeschieden

"Britta war bei der Vorbereitung in Berlin in einer hervorragenden Verfassung, aber in der Staffel ist sie nicht die Zeit geschwommen, die man von ihr erwarten durfte", sagte er im ZDF-Morgenmagazin: "Ich weiß nicht, ob sie vielleicht von einem Infekt belastet ist, wir müssen jetzt sehen, wie die nächsten Tage laufen."

Die erste WM-Medaille seit 1982 und die direkte Olympia-Qualifikation blieb für die Wasserballer nur ein Traum. Im Viertelfinale war Titelverteidiger und Topfavorit Serbien wie erwartet Endstation.

Dennoch zollte Bundestrainer Hagen Stamm seinen Spielern nach dem 4:9 Lob. "Wir haben super gekämpft. Ich mache den Jungs ein riesiges Kompliment. Das Ergebnis ist völlig ungerecht", sagte er.

Die Taktik, die sich Stamm gegen den Weltligasieger ausgedacht hatte, war nach wenigen Minuten schon über den Haufen geworfen. "Leider haben wir den Start verschlafen und sind schnell in Rückstand geraten. Genau das wollten wir eigentlich verhindern", sagte der 51-Jährige.

Meeuw nur Siebter

Nach dem schnellen 0:2 dauerte es fast eine Viertelstunde, bis Julian Real den ersten deutschen Treffer markierte. Das Ergebnis blieb dennoch lange knapp. Erst zum Ende des dritten Durchgangs legte der Favorit zu und versetzte den Deutschen den K.o.

Deutlich an einer Medaille vorbei schwamm Rückkehrer Helge Meeuw. Der 26-Jährige, der sich nach Uni- und Babypause zurückmeldete, schlug im Finale über 100 m Rücken in 53,28 Sekunden als Siebter an. Vor zwei Jahren hatte der Magdeburger in Rom WM-Silber gewonnen.

Im Finale stehen am Mittwoch Vize-Europameisterin Silke Lippok (Pforzheim) über 200 m Freistil und der Essener Hendrik Feldwehr über 50 m Brust. Bis dahin ist es für Marco di Carli noch ein weiter Weg. Der Frankfurter, der als Weltranglistenerster über 100 m Freistil angereist war, kämpft am Mittwoch um einen Platz im Kreis der schnellsten Acht.

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