Eine letzte Chance bleibt Thorpe in Adelaide nun am Samstag über 100 Meter Freistil. Der 29-Jährige benötigt mindestens Platz sechs, um sich immerhin einen Platz in der Staffel zu sichern. Doch die Möglichkeit, dass sich der elfmalige Weltmeister und erfolgreichste australische Sportler für seine dritten Olympischen Spiele qualifiziert, ist nur noch gering.
Dabei hatte Thorpe im Vorlauf als Fünfter noch einmal Hoffnung geschöpft. In 1:49,16 Minuten hatte er die schnellste Zeit seit seinem Comeback im Vorjahr geschwommen. Doch im Halbfinale konnte sich Thorpe nicht mehr steigern und blieb sogar unter seiner Vorlaufzeit.
Scheitern ist das realistische Szenario
Thorpe hatte schon vorher Zweifel an der "Mission Olympia" geäußert. "Ich wünschte, ich hätte sechs Monate mehr Zeit, um zu trainieren. Das realistische Szenario ist, dass ich scheitern werde", hatte er gesagt. So weit ist es noch nicht ganz.
Doch dass Thorpe, der 2007 mit 24 Jahren im besten Alter für Schwimmer seinen Rücktritt erklärt hatte, nach seinem Comeback nicht mehr schnell genug für die absolute Weltspitze ist, scheint offensichtlich. Trotzdem hat er bereits angekündigt, es bis zur WM 2013 in Barcelona weiter zu versuchen.
Auch Trickett nicht schnell genug
In Olympiasiegerin Lisbeth Trickett scheiterte am Freitag eine weitere Rückkehrerin. Die einstige Erzrivalin von Britta Steffen verpasste über 100 Meter Schmetterling in 58,64 Sekunden als Dritte hinter Alicia Coutts (57,59) und Jessica Schipper (57,88) die Qualifikation für London.
Im Gegensatz zu Thorpe zeigte sich Tricket nach nur vier Monaten Vorbereitung aber in starker Form und hat über 100 Meter Freistil gute Möglichkeiten, den Sprung nach London doch noch zu schaffen.
Die beste Leistung zeigte Christian Sprenger. In 59,91 Sekunden blieb der 26-Jährige über 100 Meter Brust als erster Schwimmer nach dem Verbot der High-Tech-Anzüge unter der Grenze von einer Minute. Von solchen Zeiten kann Thorpe nur noch träumen.