Rekordhalter Yannick Lebherz, im Sommer Staffel-Europameister, scheiterte als Zweiter deutlich (4:09,58). Die WM-Richtzeit unterbot auch Theresa Michalak in 4:33,25 Minuten. Allerdings verzichtet die Kurzbahn-Europameisterin 2011 über 100 m Lagen auf den Start in Doha."Ich fliege zurück in die USA, meine Abschlussarbeiten für das Semester stehen an", sagte die 22-Jährige, die seit knapp einem Jahr in Gainesville/Florida studiert und mit US-Coach Gregg Troy trainiert: "Ich wollte nur mal zeigen, dass ich noch da bin."
Michalak hatte bei ihrem Wechsel in die USA ihren langjährigen Heimtrainer Frank Embacher, der in Halle/Saale auch Weltrekordler Paul Biedermann betreut, kritisiert. In Florida hat sie beim Coach des US-Stars Ryan Lochte ihr Training "komplett umgestellt und acht Kilo abgenommen, ich fühle mich gerade sehr gut", sagte sie. Die Qualifikation zur Heim-EM in Berlin hatte sie im Frühjahr verpasst.
Lambertz: "Finde Schritt klasse"
"Ich habe mich immer noch nicht richtig daran gewöhnt", gab Michalak, die bei der DM für Bayer Wuppertal antritt, zu, "in Halle hatte ich nur eine Gegnerin. Jetzt sind es 30, die schneller sind als ich." Das Training in den USA sei viel intensiver: "Es fängt morgens um fünf mit den harten Sachen an und endet abends mit den harten Sachen." Bundestrainer Henning Lambertz begrüßt den Wechsel: "Ich finde den Schritt klasse."
Am Donnerstag gehen Weltrekordler Paul Biedermann und Europameister Marco Koch ins Wasser der Schwimmoper. Biedermann, der zunächst über 200 m Freistil startet, macht eine WM-Teilnahme von "Kracherzeiten" (Embacher) bei der DM abhängig. Wegen Krankheit hatte der 28-Jährige erneut drei Wochen Training verpasst.
Koch, der am Donnerstag seinen Titel über 100 m Brust verteidigt, kommt aus dem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada. "Es war extrem schwer für mich", berichtete der Darmstädter, der erstmals in der Höhe trainierte: "Ich habe drei Züge gemacht und war am Ertrinken." Die WM in Doha würde er aber "sehr gerne schwimmen".
Den Meistertitel über 800 m Freistil sicherte sich der Münchner Florian Vogel, der in 7:35,76 Minuten den sechs Jahre alten deutschen Rekord von Biedermann nur um eine halbe Sekunde verpasste. Über 1500 m siegte die Frankfurterin Sarah Köhler (15:56,41). Beide Strecken stehen bei der WM nicht auf dem Programm.