Dem Weltrekordler fehlte eine Zehntelsekunde auf seinen Gold-Staffelkollegen Clemens Rapp, der mit ihm zusammen bei der Heim-EM in Berlin triumphiert hatte.
"Es war sehr schwer, ich bin sehr unsauber geschwommen", gab Biedermann zu, der wegen eines dreiwöchigen Trainingsrückstandes schon nach seinem Sieg über 200 m Freistil einen Verzicht auf die Weltmeisterschaften in Katar (3. bis 7. Dezember) angedeutet hatte. Hinter Rapp (Heidelberg) und Biedermann blieb auch der Münchner Florian Vogel unter der WM-Norm.
Europameister Marco Koch löste über seine Paradestrecke 200 m Brust in 2:04,70 Minuten ebenfalls souverän das WM-Ticket. "Ich bin einfach nur froh, dass es rum ist", sagte der 24-Jährige, der nach seinem ersten Höhentrainingslager einige Schwierigkeiten hatte. Schon über 100 m hatte der Darmstädter die geforderte Zeit unterboten.
Rekord über 200 m Lagen
Für den Höhepunkt des Schlusstages sorgte der Olympia-Achte Markus Deibler mit seinem deutschen Rekord über 200 m Lagen. Der Hamburger verbesserte in 1:52,38 Minuten seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr um fast neun Zehntelsekunden. "Ich habe mir vorher gesagt: Der Rekord ist fällig.
Es fehlt nur noch eine halbe Sekunde zum Europarekord", sagte der 24-Jährige, der sich bereits über 100 m für die WM qualifiziert hatte: "Im Finale kann ich immer extrem viel aus mir herausholen." In seinem Sog blieb auch Kurzbahn-Europameister Philip Heintz (Heidelberg) unter der Norm.
Steffen Deibler holte sich über 100 m Schmetterling und 50 m Freistil den dritten und vierten DM-Titel 2014 und ist für Bundestrainer Henning Lambertz ein Kandidat auf WM-Edelmetall. "Er ist in ganz guter Form", sagte Lambertz, "ich sehe ihn in den Medaillenrängen". Über seine Paradestrecke 100 m Schmetterling ist der 27-Jährige Dritter der Jahresweltbestenliste.
Diener mit guter Leistung
Nach sieben Weltcup-Siegen kommt auch Vize-Europameister Christian Diener für eine vordere WM-Platzierung in Frage. Der 21-Jährige aus Potsdam machte mit seinem Sieg über 100 m in 50,38 Sekunden das Titel-Triple über die Rückenstrecken perfekt und blieb auch zum dritten Mal unter der WM-Richtzeit.
Am letzten Wettkampftag knackten zudem Sarah Köhler (Frankfurt/Main) und Leonie Antonia Beck (Würzburg) über 800 m Freistil, Dorothea Brandt (Essen) über 50 m Freistil sowie Theresa Michalak (Wuppertal) über 100 m Lagen die WM-Norm. Damit erfüllten insgesamt 20 Schwimmer die Qualifikationskriterien.
Allerdings verzichten neben Biedermann auch Michalak und Björn Hornikel (Sindelfingen), die in den USA studieren, ebenso auf die WM-Teilnahme wie Robin Backhaus (Berlin), der sich für die 4x200-m-Freistilstaffel qualifiziert hatte. Lambertz will zudem alle olympischen Staffeln besetzen.